06.01.2021

Wettbewerb für neues Zollzentrum

Der Bund investiert in St. Margrethen 10 Millionen Franken in den Neubau eines Zoll-Interventionszentrums (IVZ).

Von Kurt Latzer
aktualisiert am 03.11.2022
Kurt LatzerFür den Bau des Zentrums hat das Bundesamt für Bauten und Logistik (BBL) einen Projektwettbewerb lanciert. Die Eidgenössische Zollverwaltung (EZV) betreibt heute auf dem Sieber-Areal in der Nähe des Grenzübergangs St. Margrethen ein Zollinspektorat samt Zollkontrollanlage. «Es ist absehbar, dass die räumlichen Kapazitäten mittelfristig nicht mehr für einen optimalen Betrieb ausreichen», heisst es in der Projektbeschreibung.Gemeinschaftszollanlage «S18» frühestens 2035Zudem sei die Zollverwaltung nur Mieterin des Areals, was betriebliche Nachteile mit sich bringe und den langfristigen Betrieb nicht sichere. Deshalb hat das BBL 2017 eine Teilparzelle der Bauwerk AG mit einer Fläche von 21465 m2 gekauft. «Das Areal liegt verkehrstechnisch ideal, südlich der Nationalstrasse A1 und westlich des Anschlusspunktes St. Margrethen. In unmittelbarer Nähe soll frühestens ab 2035 ein Anschluss der S18 nach Österreich erfolgen und die Gemeinschaftszollanlage (GZA) Bruggerhorn entstehen», heisst es.Reto Friedauer ist einer der PreisrichterDer Projektwettbewerb für den Neubau des IVZ soll innovative Lösungen aufzeigen, die die funktionalen und betrieblichen Anforderungen optimal erfüllen und gleichzeitig einen für den Ort und die Nutzung angemessenen Auftritt schaffen. Zudem soll eine hohe Nutzungsflexibilität der Innen- und Aussenräume erlauben, auf kurzfristig auftretende ausserordentliche Situationen oder sich ändernde Prozesse zu reagieren. Einer der drei Sachpreisrichter des Wettbewerbs ist Reto Friedauer, Gemeindepräsident von St. Margrethen. Die Gesamtpreissumme beträgt 220000 Franken.«Die Abgabe von Plänen und Unterlagen ist bis am 23. April möglich, die des jeweiligen Modells bis am 7. Mai», sagt Hanspeter Winkler, Leiter des Projektmanagements im BBL. Die Jurierung der Wettbewerbsprojekte erfolgt im Juni.St. Margrethen, Au und Diepoldsau entlastenDer Neubau des IVZ als regionales Zentrum für sämtliche vertieften Kontrollen und als Stützpunkt soll den heute bestehenden Engpass der Infrastrukturen im Rheintal beheben und die drei hochfrequentierten Grenzübergänge St. Margrethen, Au und Diepoldsau entlasten. In St. Margrethen sollen in Zukunft rund 250 Mitarbeitende des neuen Bundesamts für Zoll und Grenzsicherheit (siehe Kasten), der Kantonspolizei St. Gallen und der Staatsanwaltschaft St. Gallen in einem 24-Stunden-Betrieb tätig sein.Vorgesehen ist der Bau eines Dienstgebäudes mit Unterkunft, eine Kontrollhalle mit Sicherheitszone sowie Aussenanlagen. Die Ausstellung des Siegerprojekts ist im Juli vorgesehen. Danach wird ein Vorprojekt erarbeitet und anschliessend das Bauprojekt. «Sind diese Prozesse abgeschlossen, legen wir das Projekt dem eidgenössischen Parlament vor», sagt Hanspeter Winkler. Von der Ausschreibung des Wettbewerbs bis zur Kreditvergabe können zwei bis drei Jahre vergehen. «Frühester Baubeginn ist voraussichtlich in etwa drei Jahren», sagt der BBL-Projektmanager.

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