23.08.2018

Wertvolle Landflächen

Der Verein Pro Riet Rheintal konnte 2018 gut zwei Hektaren artenreiche Blumenwiese neu ansäen. Davon profitiert auch der markante Schwalbenschwanz.

Es gibt kaum jemanden, der ihn nicht kennt – den gelben Schmetterling mit den blau-schwarzen Zeichnungen und den typischen Schwänzchen an den Hinterflügeln. Diese erinnern an die Schwanzfedern der Rauchschwalbe und haben dem Falter zu seinem Namen verholfen. Bei manch einem mögen Kindheitserinnerungen an die im Garten gefundene Rüebliraupe aufkommen. Schon Generationen von Kindern haben sie im Glas aufgezogen und ihre Verwandlung in einen bunten Schwalbenschwanz hautnah miterlebt.Intakte EntwicklungschancenVerglichen mit anderen Tagfalterarten ist der Schwalbenschwanz immer noch recht häufig, aber auch für ihn ist der Lebensraum knapper geworden. Um sich erfolgreich fortpflanzen zu können, braucht er extensiv bewirtschaftete, blumenreiche Wiesen. Als Raupenfutterpflanzen sind Doldenblütler besonders wichtig , z. B. die Wilde Möhre. Sie ist auf den von Pro Riet angelegten Blumenwiesen und auf den Streuewiesen des vom Verein Pro Riet betreuten Naturschutzgebiets Bannriet-Spitzmäder häufig anzutreffen. Dank des zurückhaltenden Schnittregimes haben die Rüebliraupen gute Entwicklungschancen. In durchschnittlichen Jahren kommen auf solchen Flächen zwei und in guten Jahren sogar drei Faltergenerationen auf. Auch die adulten Falter kommen auf den beiden Wiesentypen auf ihre Kosten.Permanentes BlütenangebotIm Gegensatz zu intensiv bewirtschaftetem Grünland findet man während des ganzen Sommerhalbjahrs ein reiches Angebot an nektarführenden Blüten, die den Faltern als Nahrungsgrundlage dienen. Eine typische Nektarpflanze der Rheintaler Extensivwiesen ist beispielsweise die Kohldistel. Sie verfügt über weiche Blätter und wird deshalb auch vom Vieh nicht verschmäht. Einst in den Streuewiesen der Talebene überall vorhanden, ist sie heute aus dem konventionell bewirtschafteten Grünland verschwunden. Ein Comeback erlebt sie auf einigen Ansaatflächen von Pro Riet. Ihre Samen sind in der eigens für die feuchten Rheintaler Torfböden kreierten Blumenwiesenmischung vorhanden.Durch die fachgerechte Pflege der Streueflächen und das Anlegen neuer Blumenwiesen sorgt Pro Riet dafür, dass sich auch künftige Generationen über den Schwalbenschwanz freuen können. Dabei darf der Verein auf die finanzielle Unterstützung durch den Biogasrappen der Gravag Erdgas AG zählen. (pd)

Abo Aktion schliessen
News aus der Region?

Alle Geschichten, alle Bilder

... für nur 12 Franken im Monat oder 132 Franken im Jahr.