Wer immer tut, was er schon kann

Gerhard HuberAn diesen Abend werden die «maturi und maturae» der Kantonsschule Heerbrugg wohl ihr Leben lang zurückdenken. Denn tatsächlich ist es eine Zäsur im Leben eines jeden jungen Erwachsenen, wenn er das Maturazeugnis überreicht bekommt. Nach vier Jahren an der Kantonsschule, nach über 200 Prüfungen in 15 Fächern. «Ihr habt hier ein breites Wissen gesammelt, eine Bildung, die es euch ermöglicht, neue Eindrücke zu reflektieren und kritisch zu denken. Ihr seid hier reif geworden», begrüsste Rektorin Judith Mark ihre Abschlussschüler. Und gab ihnen einen Sinnspruch des grossen Industriellen und Autopioniers Henry Ford mit auf den Weg: «Wer immer tut, was er schon kann, bleibt immer der, der er schon ist.» Eine Mahnung, sich stets neuen Verhältnissen anzupassen und nie aufzuhören, sein Wissen zu erweitern.Reiseplanung, Reiserouten und -gefährtenFestredner Michael Zäch, selbst Maturand der Kanti im Jahr 2006, verglich die Zukunft der Maturanden mit einer weiten Reise. Der Absolvent der HSG, der Fachmann für nachhaltiges Unternehmertum ist, gab Tipps zu Reiseplanung, Reiseroute und Reisegefährten. Man soll sich für jene Tätigkeit entscheiden, «für die es sich jeden Morgen lohnt, aufzustehen.» Jenes machen, wofür man Talent und Leidenschaft empfindet.Ein Höhepunkt dieser Abschlussfeier waren die «Gedanken zweier Maturandinnen». Laura Plüss und Lucia Albanese erzählten in sehr humorvoller und unterhaltsamer Form von ihrer Zeit an der Kanti. Da erfuhren die Besucher, die vielen Eltern und Freunde, die das Foyer der Schule füllten, so einiges über alarmgesicherte Mensatüren, die man besser nicht aufmacht, über die mit der «endlich einsetzenden Pubertät der Jungs» aufkommenden Liebesbeziehungen, und über den Fluch der immer schwieriger werdenden Mathematik. Lauter Gründe, um auf den erreichten Maturaabschluss anzustossen.Alle Schüler haben die Prüfung bestandenLetztlich durften im wichtigsten Teil des Abends 96 junge Frauen und Männer ihr Reifezeugnis, ihre Matura in Empfang nehmen. Denn alle Schülerinnen und Schüler der vierten Klasse haben diese schwere Prüfung bestanden. Mit dem Preis des Ehemaligenvereins, verliehen von Präsidentin Ramona Breu, wurden Timo Küster, Sina Walser, Nadine Hutter und Paul Gehrig für die besten Noten in den verschiedenen Fachgebieten ausgezeichnet. Und noch eine Auszeichnung gab es. Nämlich den Anerkennungspreis für besondere Verdienste im sozialen Schulalltag, den Michelle Nussbaum für den Neuaufbau der Schülerorganisation und Lucia Albanese, Alison Monnat und Noa Reis für ihre musikalischen Projekte erhielten.Die durch die Schülerinnen und Schüler selbst gestaltete musikalische Begleitung der Feier begeisterte die Besucher mit ihrem sehr hohen Niveau.