Es ist ein Haus der Selbstbeschränkung. Was es zum Wohnen braucht, ist auf gut 34 Quadratmetern untergebracht: Das Mini-Bad mit Dusche, eine Einbauküche, Waschmaschine/Tumbler – und der Raum zum Leben.Mit siebzig, fünfundziebzig oder achtzig Jahren ebenerdig in den eigenen vier Wänden in schöner Umgebung zu wohnen, ist offenbar ein verbreiteter Wunsch. Adolf Eggenschwiler scheint seinen Kampf gegen Beschwerlichkeit und Zersiedelung nicht allein führen zu müssen. Zwei Oberrieterinnen waren sich schnell einig: Dieses kleine Haus «hät alls, wo ma bruucht».Alternative zu Wohnung und AltersheimGedacht ist das Haus vor allem für ältere oder alte Menschen mit eigenem Haus und grösserem Grundstück. Statt in eine kleine Wohnung oder ins Altersheim zu ziehen, können sie die freie Fläche des eigenen Bodens für ein Häuschen nutzen, das sich von heute auf morgen bereitstellen lässt. Es hat zwar wenig Stauraum, aber Adolf Eggenschwiler weiss, was es bedeutet, wenn die eigene Wohnung vor unnützem Zeug überquillt.«Wir sind halt verwöhnt»Sich zu beschränken, sei sinnvoll, ist auch am Nachmittag der öffentlichen Hausbesichtigung mehrfach zu hören. Die Frage sei, wie stark.Ein Ehepaar aus dem mittleren Rheintal kann sich vorstellen, sein Waschhäuschen als Entree zu nutzen und ans 34-m2-Haus ein Modul anzubauen, um etwas mehr Platz zu haben.Die kleinste mögliche Erweiterung bringt zusätzliche 11,3 m2 und kostet im Rohbau 18000 Franken.«Wir sind halt verwöhnt», bringt eine Interessentin unser Luxusproblem auf den Punkt, das es im Alter zu lösen gilt. Während die einen den verfügbaren Platz denn doch etwas zu knapp beurteilen, reicht die Einschätzung anderer bis zu einem anerkennenden «Es isch no gross». Und jemand sagt: «Wenn wir mal nicht mehr sind, wäre das Häuschen schnell weggeschafft.» Es lässt sich leicht versetzen, stimmt. Und es zu zügeln, kostet knapp 2700 Franken.Pirjo und Walter Gisin-Koskinen aus Lüchingen finden das kleine, kompakte Gebäude «no glatt als Feriahuus» und finden: «Für ein dauerhaftes Wohnen hat es für einen allein genug Platz.» Die offenkundigen Vorzüge: Es gibt kein Treppensteigen und wenig zu putzen.Das Haus ist lichtdurchflutet und der Ausblick ist an der Feldstrasse in Widnau geradezu paradiesisch. Weil das Haus in einen bestehenden Garten gestellt wurde, ist eine schöne Umgebung schon da.Eine alleinstehende 68-jährige Frau aus dem Mittelrheintal, die eine Eigentumswohnung besitzt, sagt: «Das Haus besticht, es ist wirklich originell und ein Schweizer Produkt.» Aber viel könne man sicher nicht mitnehmen, man müsse loslassen können. Dazu ist sie noch nicht bereit. Und später? Warum nicht.Gert Bruderer