22.05.2022

«Wer Eier will, muss das Gegacker ertragen»

Ernst Heller, bekannter Zirkuspfarrer und «Clown Gottes», gab den Teilnehmenden am ökumenischen Gottesdienst zehn Regeln mit.

Von Gert Bruderer
aktualisiert am 02.11.2022
Gert BrudererDer kirchliche Anlass diente auch der Uniformweihe. Also reihten sich die Musikantinnen und Musikanten des Musikvereins Konkordia Au vor der Bühne auf und präsentierten einmal mehr ihre schönen neuen Uniformen. Die musikalische Umrahmung der Weihe und des Gottesdienstes besorgte die Musikgesellschaft St. Margrethen. Den Gottesdienst gestaltete Ernst Heller zusammen mit der evangelischen Pfarrerin aus Au-Heerbrugg, Sabine Gritzner-Stoffers.Fast permanent das Publikum belustigtDer in Kriens lebende Zirkuspfarrer belustigte das Publikum fast durchgehend – auch darum, weil ihn selbst das Lachen immer wieder überkam; es wirkte wirklich so, als könnte er nicht anders.Zu der aufgereihten Musikantinnen- und Musikantenschar meinte er: «Und jetz lueged zu mir, dänn gib i eu echli Weihwasser.»Heller kombinierte die Erheiterung mit wirklich guten Ratschlägen, Regeln genannt, sowie träfen Erkenntnissen. Lautstarkes Lachen aus dem Publikum brandete ihm entgegen, als er meinte: «Wer Eier haben will, muss das Gegacker der Hühner ertragen können, halleluja.» [caption_left: Das Bild zeigt: In ihrer neuen Uniform fühlen sich die Musikantinnen (und Musikanten) wohl, solange es nicht so warm wird wie am Sonntag auf der Paradestrecke.]Taktgefühl ist nicht nur nötig für MusikDas in der Musik nötige Taktgefühl sei auch im zwischenmenschlichen Kontakt erforderlich, sagte der Pfarrer und erinnerte daran, dass ausgestrahlte Freude stets ins eigene Herz zurückstrahle. Er meinte: «Hab Respekt vor dir selbst wie vor allen anderen und trage Verantwortung für dein Wirken. Steh zu deinen eigenen Stärken und Schwächen.»Ausserdem: Zu schweigen sei bei vielerlei Gelegenheit die beste Antwort.Andererseits könne während 24 Stunden mit Gott telefoniert werden, rund um die Uhr sei er erreichbar.«Lobt ihn mit Flöten und Saitenspiel»Unter Verwendung von Psalm 150 forderte Ernst Heller nicht nur dazu auf, Gott für seine grossen Taten zu loben: «Lobt ihn mit dem Schall der Hörner, lobt ihn mit Harfe und Zither! Lobt ihn mit Pauken und Tanz, lobt ihn mit Flöten und Saitenspiel.»«Di wildi Chatz» auf der Klarinette gespieltDer Zirkuspfarrer ist nicht nur wortgewandt, sondern beherrscht auch ein Instrument. Er überraschte das musikalisch gestimmte Publikum mit einem grandiosen, auf der Klarinette furios vorgetragenem Stück. Es heisst «Di wildi Chatz» und klang auch so.OK-Präsident Christoph Kempter kommentierte Ernst Hellers mitreissenden Auftritt mit den Worten: «Ernst, du bisch eifach es Unikat und bliibsch es.»

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