Weniger als zehn Prozent der Rekordjahre

«Die Saison 2021/22 startete verheissungsvoll, konnten wir doch unseren Skilift bereits am 11. Dezember erstmals in Betrieb nehmen. Es folgten insgesamt elf Skitage mit total 14'250 Beförderungen. Leider aber war der vorweihnachtliche Skiliftbetrieb bereits am 23. Dezember wieder jäh zu Ende. Schuld war die warme Witterung …» Dies schreibt Pius Fe­derer als Präsident des Skilift-Verwaltungsrats im aktuellen Geschäftsbericht 2021/22. Ein bisschen besser sah es in der vorherigen Saison 2020/21 aus, als der Lift 19 Betriebstage und 32'000 Beförderungen zählte.Skiberg mit langer Tradition«Das Appenzeller Vorderland wurde im frühen 20. Jahrhundert zum Wintersportgebiet. Entscheidende Impulse gab der 1908 gegründete Skiclub Heiden. Er wollte die Menschen aus den warmen Stuben hinaus in den frostklingenden Wald, aber auch auf die Höhen von St. Anton, Tanne, Gupf und Kayen bringen», erinnert Thomas Fuchs im Buch «Oberegger Geschichte» an die wintersportlichen Anfänge im Gebiet ob dem Rheintal und Bodensee. Der Autor weiter: «Spätestens seit der 1932 erfolgten Gründung des Skiclubs Oberegg markierte man die Abfahrtsrouten vom St. Anton hinunter ins Dorf. Die Landwirte wurden angehalten, im Winter die Zäune wegzuräumen. Der St. Anton war auch Startpunkt vieler Skirennen. So verbesserte am 14. Ja­nuar 1945 Uhrmacher Armin Schmid (1916 – 2000) die Bestzeit auf der Strecke St. Anton bis zur Brücke bei der Sägerei Fallbach um ganze 17 Sekunden auf 2 Minuten und 35 Sekunden. Zumindest in den 1940er-Jahren gab es in Oberegg mit Wagner Josef Eugster-Schmid (1901 – 1979) einen Skifabrikanten.»Skilift-Eröffnung war Ende 1965Der Bau eines Skilifts auf den St. Anton wurde in Oberegg erstmals 1958 diskutiert. Schub verlieh dem Anliegen der bereits im Dezember 1964 eröffnete Skilift Heiden – Bischofsberg. Jetzt wurden in Oberegg Aktien gezeichnet, und rechtzeitig auf den Beginn der Saison 1965/66 konnte der Schlepplift in Betrieb genommen werden. Die Talstation befindet sich in der Sägeweid auf einer Meereshöhe von 855 Metern, und die Bergstation liegt im Bürki (St. Anton) auf 1110 Metern.In der ersten Saison wurden 42'451 Beförderungen verzeichnet. Spitzensaisons waren nebst 1980/81 auch 1969/70 mit 162'165, 1981/82 mit 157'865, 1983/84 mit 143'616 und 1972/73 mit 141'709 Beförderungen.