Max Tinner
Vor einigen Jahren hat der Baggerseeverein drei Wohnwagen-Stellplätze eingerichtet, gleich am Zaun, der die Parkplatzwiese vom Badegelände trennt. Camping beim Baggersee ist freilich nichts Neues. Dort gibt es schon seit langem einen Campingplatz mit 82 Stellplätzen. Die sind aber Dauercampern vorbehalten und fest vermietet. Der Campingplatz ist für den Baggerseeverein wichtig: Die Einnahmen daraus vermögen die Ausfälle in schlechten Badejahren immerhin zu dämpfen, selbst wenn er den Winter über nicht in Betrieb ist.Beliebt, und das nicht erst seit CoronaDie Einnahmen aus dem Campingplatz sind gut kalkulierbar: Der Platz ist voll vermietet, und gibt jemand das Campen altershalber auf, wird der Wagen meist von jemandem aus der Familie übernommen. Nicht zuletzt deswegen führt Baggerseevereinspräsident Christian Freund eine Warteliste mit zurzeit rund 20 Interessenten für allenfalls doch mal frei werdende Plätze.Mit den drei Stellplätzen auf dem Wiesenparkplatz wollte der Verein wenigstens durchreisenden Caravanern die Möglichkeit geben, einige Ferientage am «Baggerli» zu verbringen. Davon wird zunehmend Gebrauch gemacht. Nicht erst als Folge von Corona, sondern schon seit ein paar Jahren, sagt Christian Freund.Plötzlich waren die Franzosen daAuffallend ist: Seit etwa zwei Jahren stehen immer wieder Wohnwagen und Wohnmobile mit französischen Nummernschildern auf den Tagesstellplätzen. Die Leute machen von hier aus Ausflüge mit dem Velo und geniessen danach ein Bad im See. Christian Freund fand dann heraus: Ohne dass der Baggerseeverein die Tagesstellplätze beworben hätte, haben sie offenbar in einen Caravaning-Reiseführer gefunden, in dem die Radroute dem Rhein entlang von der Quelle bis ans Meer enthalten ist und der Baggersee bei Kriessern für einen Etappenhalt empfohlen wird.Mittlerweile seien die Tagesstellplätze zu etwa 70 Prozent ausgelastet, sagt Freund. Das hat den Vereinsvorstand bewogen, zwei zusätzliche Stellplätze einzurichten. Vom Gemeinderat sind sie bewilligt. Zu Beginn der Saison sollen sie bereitstehen.Kein wesentlicher Ausbau des CampingbetriebsDas Tagescamping weiter ausbauen und noch mehr Stellplätze zur Verfügung stellen möchte der Baggerseeverein aber nicht. Selbst bei steigender Nachfrage wäre dies nicht ohne Weite-res möglich, erklärt Christian Freund: Die heutige Infrastruktur des Campingplatzes mit Duschen, WCs und Waschmaschinen reichte nicht mehr aus. Sie müsste erweitert werden. Ob sich das rechnen würde, wäre fraglich, zumal für die Gästebetreuung wohl auch personell aufgestockt werden müsste, denkt Freund. Und noch etwas spricht gegen deutlich mehr Tagesstellplätze als den ab kommendem Sommer fünf: Jeder weitere Stellplatz ginge nämlich auf Kosten von Parkplätzen für Badegäste. Und auf jene ist der Betrieb letztlich angewiesen.