28.11.2019

Weitere Kritik an Spitalstrategie

Broger und Schöbi wollen von der Regierung wissen, weshalb das Spital Altstätten nicht auch als gesetzt gilt.

Von Max Tinner
aktualisiert am 03.11.2022
Max TinnerDie Altstätter CVP-Kantonsräte Andreas Broger und Michael Schöbi haben in der am Mittwoch zu Ende gegangenen Novembersession eine Interpellation eingereicht, in der sie der Regierung kritische Fragen zur Spitalstrategie stellen. Hauptkritikpunkt ist, dass die von der Regierung im Oktober präsentierte Strategie «4 plus 5» mit Spitälern in St. Gallen, Wil, Grabs und Uznach und der Reduktion der Spitäler in Altstätten, Wattwil, Flawil, Rorschach und Walenstadt zu Gesundheits- und Notfallzentren von Beginn an durch Vorgaben eingeschränkt gewesen sei, die kaum zu einem anderen Ergebnis habe führen können als dem jetzt vorliegenden und damit auch zu keinem, das den Bedürfnissen der Regionen besser gerecht würde.Die Vier-Standorte-Strategie aus dem Grobkonzept des Verwaltungsrates der Spitalverbunde sei von Anfang an als Rahmenbedingung gesetzt gewesen, schreiben Broger und Schöbi. «Jegliche kantonale Sichtweise fehlt.»«Das Volk hat 2014 anders entschieden»Das sei nicht zuletzt wegen des Volksentscheides von 2014 zum Ausbau der Spitäler problematisch. In St. Gallen, Grabs, Uznach und Wattwil seien die beschlossenen Erneuerungen und Erweiterungen vorangetrieben und grosse Investitionen getätigt worden, in Altstätten die Projektierung dafür. Hingegen würde in Wil, Rorschach, Flawil und Walenstadt nach Ansicht Brogers und Schöbis noch Handlungsspielraum bestehen.Sie wollen nun, dass die Regierung zur Frage Stellung nimmt, weshalb St. Gallen, Grabs, Uznach und Wil als Spitalstandorte gesetzt waren, aber Altstätten und Wattwil trotz der Volksentscheide von 2014 nicht. «Wir hätten mehr Offenheit erwartet», schreiben Broger und Schöbi, «in Bezug auf St. Gallen als Flächenkanton, auf die angrenzenden Kantone und Länder, auf die technischen Fortschritte in der Telemedizin und auf mögliche negative Skaleneffekte bei einer Konzentration.» Auch mögliche Auswirkungen auf Klima und Umwelt seien nicht einbezogen worden. «Eine Strategie, die langfristig funktionieren soll, muss alle denkbaren Szenarien einbeziehen», betonen Broger und Schöbi.

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