11.12.2018

Weihnachtsmelodien im Alpenland

Bereits im zweiten Jahr nacheinander hatte sich der Männerchor Diepoldsau-Schmitter in seinem Adventskonzert dem Thema «Alpenländische Weihnachten» verschrieben.

Von Gerhard Huber
aktualisiert am 03.11.2022
Gerhard HuberWieso die Diepoldsauer Sänger mit «Alpenländische Weihnachten» wieder dasselbe Thema aufgriffen wie vor einem Jahr, erklärte Hans Zäch in seiner Begrüssung: «Es gibt so viele schöne Melodien zur Weihnachtszeit, so viele schöne Adventslieder in den Alpen. Und schliesslich können sich auch hiesige Lieder durchaus mit den fremdsprachigen messen.» Was vom Publikum in der voll besetzten evangelischen Kirche durch einen herzlichen Applaus bestätigt wurde. So führte das dreigeteilte Programm zunächst zu Volks- und volkstümlichen Liedern, dann zu alten Adventsweisen und letztlich zu den weihnachtlichen Klassikern.Zum Auftakt ein «Halleluja-Jodler»Den Auftakt machte der «Halleluja-Jodler» aus der «Alpenländischen Messe» von Lorenz Maierhofer, der von zwei Chormit­gliedern von der Kanzel aus eröffnet und von den in das Kirchenschiff einmarschierenden restlichen Sängern aufgenommen wurde. Einen ersten Höhepunkt erreichten die Sangesbarden mit ihren Interpretationen zweier österreichischer Vertreter der Neuen Volksmusik und des Alpenrocks. Das Lied «Weit, weit weg» stammt von Hubert vom Goisern, einem wahren Quetschkommodenakrobaten, der vor allem mit seinen Songs «Hiatenmadl» und «Brennan tuats guat» in Österreich die Charts eroberte. Dann folgte «Amoi seg’ ma uns wieder» des Jodel-Rock-Edel-Lederhosen-Sängers Andreas Gabalier, der gerade vor wenigen Tagen die Dornbirner Messehalle gefüllt hatte. Bei beiden Songs handelt es sich nicht um klassische Adventslieder, aber um nachdenklich und besinnlich stimmende sowie harmonische Werke, die vom Männerchor Diepoldsau-Schmitter unter der Leitung von Dirigentin Birgit Steiner stimmig interpretiert wurden. Die steirisch-salzburgische, österreichische Musikseele passt offenbar sehr gut zur Rheintaler Lebensart, zum hiesigen Melodiegefühl.Zwischen den drei Teilen des Chorgesanges trat jeweils das Trio rhiipan & harp auf. Zwei Panflöten und eine Harfe, die das Konzert mit eher ungewohnten Klängen kontrapunktierten. Die Sänger widmeten sich jenen Liedern, in denen sie ihren wunderbaren Stimmkörper, den typisch weichen und samtenen Grundton von Männerchören und die einschmeichelnden vierstimmigen Harmonien voll zur Geltung bringen konnten. So in einer wunderbaren Version des Winter-Klassikers «Leise rieselt der Schnee». Mit drei weiteren, der Geburt des Christkinds gewidmeten, Volksliedern aus Kärnten, der Steiermark und dem Salzkammergut wurde eine festlich-getragene Stimmung hervorgerufen, ehe im letzten Konzertabschnitt die Klassiker zu Ehren kamen. So das Wiegenlied «Heidschi Bumbeidschi», ein bayrisch-österreichisches Volkslied, dessen Herkunft weitgehend ungeklärt ist. Das Lied erzählt eine traurige Geschichte, die in Wahrheit vom Tod und der hohen Säuglingssterblichkeit früherer Jahrhunderte handelt. Feierlich, würdig und mit grossem Gefühl gesungen. Den Schlusspunkt setzte der Männerchor mit Präsident Marcus Camenisch mit dem Klassiker unter den Weihnachtsliedern, dem mit dem Publikum gesungenen «Stille Nacht, heilige Nacht».

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