06.01.2020

Weihnachten in der Verlängerung

Mit Menschen aus dem Bundesasylzentrum BAZ feierten Altstätter am Sonntag nochmals Weihnachten.

Von Max Pflüger
aktualisiert am 03.11.2022
Die «Offene Weihnachtsfeier» gemeinsam mit Migrantinnen und Migranten aus dem BAZ hat in Altstätten Tradition. Dieses Jahr allerdings in einem neuen Rahmen. Aus Platzgründen und organisatorischen Überlegungen wurde sie vom zu klein gewordenen Kirchgemeindehaus in den Kulturraum Rhyboot verlegt. Und statt kurz vor dem Weihnachtsabend, fand sie unter dem Motto «Weihnachten geht in die Verlängerung» erst am 5. Januar statt. Wie Pfarrer Marcel Ammann meinte, ergibt das auch inhaltlich Sinn: «… weil die Ostkirchen ihre Weihnachten sowieso erst dann feiern und die meisten christlichen Migranten diese Tradition kennen.»Wohl gegen 500 Altstätterinnen und Altstätter, Migrantinnen und Migranten, darunter eine grosse Zahl Kinder, versammelten sich am Sonntagabend zur ökumenischen Weihnachtsfeier im ehemaligen Jung- Rhy-Kirchenraum. Es wurde gefeiert, gesungen, gegessen und getrunken und der interkulturelle Gedankenaustausch gepflegt. Namens der evangelischen Kirche begrüsste Marcel Ammann die Festgemeinde, im Auftrag der katholischen Kirchgemeinden Pastoralassistentin Denise Canal.BAZ-Chor singt WeihnachtsliederMit swingenden und fetzigen Rhythmen und Melodien bereicherten Peter Lenzin, Saxofon, und Sakis Hatzigeorgiou, Gitarre, den Anlass. Sie begeisterten die vielen Gäste mit ihren eigens arrangierten Oldies und Evergreens und mit gefälligen Eigenkompositionen. Einen besonderen Auftritt hatte die Sozialpä­dagogin Susanne Su mit ihrem BAZ-Chor. Die Sangesfreude und das beseelte Engagement der jungen Migrantinnen und Migranten kam an und riss die Zuhörer mit.Die beiden Lieder «Stille Nacht» – in Deutsch und Englisch gesungen – sowie «Jingle Bells» leiteten nach dem Nachtessen zum besinnlichen Teil der Feier über. Irene Ammann und die junge Sophie Baumberger erzählten zu den Bildern eines Kinderbuches die Weihnachtsgeschichte, Marcel Ammann übersetzte den Text für die vielen des Deutschen nicht mächtigen Zuhörer ins Englische.Bei einem feinen Stück Kuchen klang der Abend aus, die Mi­granten wurden ins BAZ zurückgeführt und die Altstätterinnen und Altstätter begaben sich auf den Heimweg. Einmal mehr hatte die Altstätter «Offene Weihnachtsfeier» Menschen aus aller Welt, unterschiedlicher Religionen und Kulturen, verschiedener Sprachen und in unterschiedlichen Lebenssituationen zusammengeführt und für einen Abend gemeinsam feiern lassen. Und ganz besonders genossen haben den Abend wohl die vielen grossen und kleinen Kinder, die sich unkompliziert zusammenfanden und im Rhyboot-Kulturraum für sich einen grosszügigen Spielplatz entdeckt haben.

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