Drei Gymnastinnen der lokalen Vereine RG Diepoldsau-Schmitter und RG Berneck, welche im Regionalen Leistungszentrum der Rhythmischen Gymnastik (RLZ RG Ost) in St. Gallen bis zu 20 Stunden pro Woche trainieren, hatten sich erstmals in dieser Saison mit ihrer starken nationalen Konkurrenz zu messen. Der erste der beiden Qualifikationswettkämpfe für die Schweizer Meisterschaften fand in Lausanne statt. Die teilnehmenden Gymnastinnen trainieren fast ausschliesslich in den fünf Leistungszentren der Schweiz. Hohe Anforderungen, hoher Druck Anastasia Weder, RG Diepolds-au-Schmitter, und die um ein Jahr jüngere Lea Schefer, RG Berneck, starteten in der Kategorie P3 (Jg. 2006 und 2007), Leni Leufen, Jg. 2008, RG Berneck, in der Kategorie P2 (Jg. 2008 und 2009). Die Gymnastinnen im P3 hatten vier Übungen, davon drei mit den Handgeräten Band, Ball und Seil, jene im P2 drei Übungen, davon zwei mit den Handgeräten Ball und Seil zum Besten zu geben. Eine Übung dauert jeweils eine Minute und 15 bzw. 30 Sekunden und ist zu Musik zu absolvieren. Die Note pro Übung setzt sich aus einer Punktzahl für die Ausführung und einer für die gezeigten Schwierigkeiten zusammen. Ein Handgeräte-Verlust kann dabei bereits zu massiven Abzügen führen. Da die Noten der einzelnen Übungen für eine mögliche Qualifikation zusammengezählt werden, stehen die Mädchen bei jeder Übung nebst dem Leistungsdruck auch unter einem enormen mentalen Druck. Das Aufwärmen dauert für einen Wettkampf auf diesem Niveau rund zwei Stunden – vor jeder weiteren Übung noch rund eineinhalb Stunden. Der Ball kostete Anastasia Weder PunkteAnastasia Weder, Jg. 2006, RG Diepoldsau-Schmitter, konnte dabei die beste Ausgangslage für eine mögliche Qualifikation schaffen. Sie zeigte konstante Leistungen, musste jedoch auch mit kleinen Unsicherheiten kämpfen, was ihr mit einer Gesamtnote von 33.35 Punkten (9.75 ohne Handgerät, 8.35 Seil, 7.60 Ball, 7.65 Band) den sechsten Schlussrang einbrachte. Sie lag nach dem ersten Wettkampftag und drei absolvierten Übungen noch auf dem vierten Zwischenrang, verlor jedoch mit dem letzten Handgerät (Ball) wertvolle Punkte auf die stärksten Gymnastinnen des Jahrgangs 2007. Diese brachten mit diesem Handgerät wertvolle Wettkampferfahrung aus dem Vorjahr mit.Lea Schefer, Jg. 2007, RG Berneck, zeigte eine gute Übung ohne Handgerät (9.50 Punkte), musste jedoch bei den Handgeräten teilweise markante Punkteverluste auf die Konkurrentinnen in Kauf nehmen. Beim Band zeigte sich mit der Note von 4.05, dass sie noch kaum Erfahrung mit diesem Handgerät mitbringt (Ball 8.05, Seil 6.65). Mit der Gesamtnote von 28.25 Punkten belegte Lea Schefer in der Kategorie P3 den 22. Schlussrang von 37 Gymnastinnen. Intensive Zeit mit 35 Stunden Training pro WocheLeni Leufen, Jg. 2008, RG Berneck, zeigte im P2 je eine Übung ohne Handgerät, mit dem Ball und dem Seil. Sie konnte mit konstanten Leistungen (6.95 ohne Handgerät, 5.65 Seil, 5.50 Ball) und einer Gesamtnote von 18.10 Punkten den 17. Schlussrang von 36 gestarteten Gymnastinnen erreichen. Die Mädchen werden sich nun in zwei Intensivtrainingswochen mit rund 35 Stunden Training pro Woche auf den anstehenden zweiten Qualifikationswettkampf in Domat Ems vorbereiten. Sie werden an den Feinheiten ihrer Übungen feilen. In der Kategorie P3 (Jg. 2006 und 2007) werden sich die besten 18 Gymnastinnen, in der Kategorie P2 (Jg. 2008 und 2009) die besten elf Gymnastinnen der Schweiz für die SM in Biasca qualifizieren. Anastasia Weder von der RG Diepoldsau-Schmitter ist somit dank guter Leistungen bereits nach dem ersten Qualifikationswettkampf für die SM gesetzt. (RS)