Ein Stromausfall hat auf kritische Infrastruktur- und Versorgungsanlagen grosse Auswirkungen. Fallen beispielsweise Pumpwerke der Abwasserentsorgung aus, kann es zu Rückstauungen bis in die Wohnungen und Häuser kommen.
Der Regionale Führungsstab bereitet sich auf mögliche Grossereignisse vor. Dazu gehört auch ein länger andauernder und flächendeckender Stromausfall. Dieser kann auf die Leistung von kritischen Infrastrukturen, wie beispielsweise einer Abwasserreinigungsanlage, verheerende Folgen haben.
Augenschein vor Ort bei der ARA Altstätten
Um Problemstellungen zu erkennen und allfällige vorsorgliche Massnahmen zu treffen, haben die Stabsmitglieder kürzlich die ARA in Altstätten besucht. Auf einem Rundgang erklärte Martin Ritter die einzelnen Reinigungsstufen der Abwasserreinigungsanlage und zeigte auf, mit was für Problemstellungen die ARA konfrontiert wird, falls es zu einem Stromunterbruch kommt und wie die Verantwortlichen der Anlage auf einen solchen Vorfall vorbereitet sind.
Kurzer Stromausfall kann überbrückt werden
Dank des eigenen Blockheizkraftwerks und dem im Faulturm aus Klärschlamm entstehenden Gas kann sich die ARA Altstätten bei einem Stromausfall während rund fünf Stunden selbst mit Energie versorgen. Sollte die Energiezufuhr nicht länger unterbrochen sein, kommt es auf der Anlage zu keinen direkten Vorkommnissen.
Wesentlich schneller ungemütlich wird es, wenn eines der insgesamt zehn Pumpwerke ausfällt oder deren Stromversorgung unterbrochen wird. In diesem Fall kann es innert Stunden zu örtlichen Rückstauungen in die Liegenschaften kommen, die grosse Sachschäden verursachen.
Einsatzpläne sind in Arbeit
Damit es im Fall eines Strommangels oder einem totalen Zusammenbruch der Stromversorgung möglichst zu keinen grösseren Rückstauungen kommt, erstellt die Feuerwehr Altstätten-Eichberg in Zusammenarbeit mit dem Tiefbauamt der Stadt Altstätten derzeit Einsatzpläne, so Daniel Keel, Leiter Tiefbauamt der Stadt Altstätten.
Ziel ist, dass die systemrelevanten Pumpwerke bei einem Stromausfall möglichst rasch wieder mit Energie versorgt und die mechanischen Pumpen wieder betrieben werden können. An der gemeinsamen Begehung wurden nebst dem Szenario eines längeren Stromausfalls auch diverse andere ausserordentliche Ereignisse wie eine Überlastfall, ein grösseres Brandereignis oder ein Öl-Unfall besprochen.
Wie sich im direkten Austausch zeigte, ist das Team der ARA Altstätten auf diverse Ereignisse vorbereitet und auf Risiken sensibilisiert. Gerade weil es nie eine hundertprozentige Sicherheit gibt, ist es wichtig, dass der Regionale Führungsstab die möglichen Problemstellungen kennt und sich Gedanken machen kann, wie er Betreiber von Infrastrukturanlagen wie der ARA in einer ausserordentlichen Situation unterstützen und damit die Bevölkerung schützen kann.