01.01.2021

Was sich Schildbürger alles leisten können

Von Uschi und Fredi Frei, Altstätten
aktualisiert am 03.11.2022
Dienstagabend, 29. Dezember, im Radio – 18.03 Uhr, Martin Ackermann, Präsident der Wissenschaftstaskforce wird zitiert: «In London haben sich (coronabedingte) Hospitalisierungen vom 16. bis 22. Dezember innerhalb einer Woche verdoppelt.» – 18.04 Uhr: «Die Wissenschaft schlägt vor, generell Ansteckungen zu verhindern, indem etwa stärker auf Homeoffice gesetzt wird oder indem die Schulen erst am 11. Januar den Unterricht wieder aufnehmen, damit Kinder, die während der Feiertage angesteckt wurden, das Virus nicht im Klassenzimmer weiterverbreiten.» – Und in der gleichen Minute, 18.04 Uhr: «Dem BAG sind innerhalb von 24 Stunden (…) 4197 neue Coronavirusansteckungen gemeldet worden, gleichzeitig registrierte das BAG 131 neue Todesfälle und 220 Spitaleinweisungen. Ab morgen Mittwoch ist ein Grossteil der Schweizer Skigebiete wieder offen (…) Die Coronasituation habe sich entspannt.» Wir leisten uns hochkarätige Taskforces – und können es uns offenbar auch leisten, nicht auf sie zu hören.Uschi und Fredi Frei, AltstättenRatloser BundesratWenn ich die Meldungen lese, die in den letzten Wochen und Monaten aus dem Bundeshaus gekommen sind und immer noch kommen, komme ich nur zu einem Fazit: Unser Bundesrat ist rat- und hilflos. Nicht nur in Bern ist das so, auch in Deutschland irren Spahn und Söder, der sich fast peinlich profilieren will, im Nebel herum. Warum?Weil man Angst vor einem Grossteil der vergnügungssüchtigen Bevölkerung hat, wurden Skigebiete unverständlicherweise geöffnet. Zoos hingegen, die ums Überleben kämpfen, wurden geschlossen. Ich sehe da keinen Sinn dahinter. Restaurants, selbst solche, die grosse Sicherheitsanstrengungen unternommen haben, wurden zwangsgeschlossen. Bei Diskotheken, in denen die Leute eng zusammenstehen, begreife ich das.Statt in den Sommerferien das Reisen zu verbieten, liess man die ferienverrückten Schweizer gewähren. Die Clubs durften auch wieder öffnen. Das Resultat sieht man inzwischen. Nun wieder das gleiche Szenario. Zu Tausenden und Abertausenden fuhr und flog man in die Heimat, vor allem in den Balkan. Ohne Kontrolle kommen diese Reisenden in den nächsten Tagen zurück. Der Bundesrat sieht keine Eile, scharfe Einreisekontrollen zu machen. Stattdessen verbietet man uns weiterhin lieber das Einkehren.Wir an der Grenze zu Vorarlberg sind besonders betroffen. Vorarlberg ist praktisch eine «Aussätzigenzone». Nur weil ein etwas breiterer Bach dazwischen ist. Montlingen und Koblach zum Beispiel sind doch praktisch ein Dorf. Warum darf man eigentlich in Basel oder in Bern noch über den Rhein und die Aare?Nun klammern sich sämtliche Regierungen an den Impfstoff. Vergleichbar mit einem Ertrinkenden, der sich an einen Strohhalm klammert. Ich wünsche mir keine Vorschriften, die unser Leben noch massiver einschränken. Ich wünsche mir aber, dass uns der Bundesrat reinen Wein einschenkt und so handelt, dass überall gleich lange Spiesse herrschen.Ich glaube auch nicht mehr, dass dieses inzwischen weltweit verbreitete Virus von einem Chinesen kommt, der eine Fledermaus gegessen hat. Wissen unsere Forscher und Regenten mehr und verschweigen uns das? Ich fürchte, dass wir am Virus und den dazugehörenden Vorschriften noch lange zu nagen haben. Man spricht aber schon wieder von Ferienreisen im Sommer.Übrigens, ich habe mir die Mühe gemacht, alle Todesanzeigen im «Rheintaler» im Monat Dezember zu analysieren. Bei siebzig der achtzig Anzeigen war das Alter der Verstorbenen zwischen 70 und 100 Jahren, 50 davon waren über 80. Warum werden dann alle Leute eingesperrt?Mäx Hasler, Altstätten

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