Christlich 14.07.2024

Was ein Mensch von der Lebensart eines Maulwurfs lernen kann

Es ist wunderschön hier im mittleren Rheintal. Nur etwas fehlt mir einmal im Jahr; der «Slow up». Die Idee, die öffentlichen Strassen für den motorisierten Verkehr an einem Sonntag zu sperren, ist nicht so neu. Schon im Jahr 1973 gab es drei autofreie Sonntage pro Jahr.

Von Martin Nägele, Diakon
aktualisiert am 14.07.2024

Wir modernen Menschen möchten (oder müssen) immer mehr in noch kürzerer Zeit erreichen oder erleben. Das gilt im Arbeitsleben wie auch in der Freizeit. Stress pur und das wirkt sich auf die Gesundheit und dementsprechend auf die Lebenserwartung aus.

Lebenserwartung und Stress gehören zusammen

Ein Blick in die Tierwelt zeigt; dass Tiere, die täglich um das Futter und um ihr Überleben kämpfen müssen, eine deutlich kürzere Lebenserwartung haben, als Tiere, die diesem Stress nicht ausgesetzt sind. Mäuse, die in ständiger Angst vor Katzen und Raubvögeln leben, werden nur zwei Jahre alt – die gleich grossen Maulwürfe, die geschützt unter der Grasnarbe ohne viel Feinde wühlen, kommen auf ein doppelt so hohes Alter. Wale, die keine natürlichen Feinde (abgesehen von dem Menschen) haben, werden bis zu 200 Jahre alt.

Allgemein gelten Tiere wie Wale, Schildkröten oder auch Elefanten, die sich langsam bewegen und auch langsam fressen, als sehr langlebig.

Der Sardinier Antonio Todde starb im Alter von 113 Jahren und wird laut Guinness-Buch als ältester Mensch der Welt geführt.  Als Hirte hatte er kein leichtes Leben, bei jedem Wetter führte er seine Tiere auf die Weide und legte sehr weite Strecken zurück, natürlich alles zu Fuss.

Es gab noch viele andere von diesem Landstrich, die ein überdurchschnittlich hohes Alter erreichten. Als Grund für die Langlebigkeit der Sardinier vermutet man: 1. eine intakte Umwelt, 2. ein stressarmes Leben, 3. ein stabiler Familienverband, 4. regelmässige körperliche Aktivität. Das heisst: Bewegung ja, aber sich dafür Zeit nehmen scheint dort das Moto zu sein.

Eile mit Weile oder flaniere statt jogge

Eile mit Weile; Flanieren statt Joggen oder Radeln statt Biken. Ein anderer Aspekt ist auch zu berücksichtigen: Streit, Hass und Wut können die Lebenszeit im Schnellverfahren verkürzen.

Vergebung und Sanftmut können dem entgegenwirken. Der wichtigste Faktor für das Wohlbefinden und die gesundheitliche Stabilität des Menschen ist also auch eine persönliche, emotionale Gottesbeziehung. Wer sie hat, lebt laut Studien mehr als zehn Jahre länger und sicher auch glücklicher!

Im Buch Jesaja 40,31 steht geschrieben: «Aber, die auf den Herrn hoffen, gewinnen neue Kraft; sie heben die Schwingen empor wie die Adler, sie laufen und ermatten nicht, sie gehen und ermüden nicht.»

So wünsche ich Ihnen allen einen «bewegten» Sonntag und Zeit für sich selber, für die Mitmenschen und für Gott!


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