Die Krankenkassenprämien steigen, und viele stehen vor der Frage, ob sie ihre Krankenkasse wechseln sollen oder nicht. Besonders junge Leute, die sich nicht in das Thema vertieft haben, sind unschlüssig. Wichtig ist: Der Wechsel der Grundversicherung ist nur bis zum 30. November möglich. Wo man Sparen kann und welche Zusatzleistungen wirklich wichtig sind – wir haben bei Juan Fernandez, Leiter Vertrieb der Rheintaler Krankenkasse Rhenusana, nachgefragt.
1. Das richtige Modell für die junge Generation
Der erste Schritt zum Sparen beginnt mit der Auswahl des richtigen Versicherungsmodells. Krankenkassen bieten diverse Versicherungsmodelle mit unterschiedlichen Kosten an. Meist handelt es sich um drei Modelle: das Basismodell, das Hausarztmodell und das Telemodell. Während die Versicherten beim Basismodell direkt zum Spezialisten gehen können, muss man bei den anderen beiden Modellen zuerst mit einem Hausarzt Kontakt aufnehmen. Unterschied dabei ist, dass es beim Telemodell reicht, den Arzt telefonisch oder per App zu kontaktieren. «Da jüngere Menschen affin im Umgang mit Elektronik und Social Media sind, ist dies empfehlenswert», sagt Juan Fernandez.
2. Franchise nicht zu tief ansetzen
Die Franchise ist der Betrag, den man pro Jahr für die eigenen Gesundheitskosten bezahlen muss. Erst wenn der Franchisebetrag, den man gewählt hat, aufgebraucht ist, übernimmt die Krankenkasse die Kosten. Die Franchise beträgt zwischen 300 und 2500 Franken. Eine niedrige Franchise bedeutet weniger Arztkosten, dafür eine höhere monatliche Versicherungsprämie. Juan Fernandez empfiehlt deshalb, wenn man jung und gesund ist, eine Franchise von 2500 Franken anzusetzen. Für Personen, die regelmässig ärztliche Behandlung benötigen, ist hingegen eine niedrigere Franchise sinnvoll.
3. Wann sind Zusatz- Versicherungen sinnvoll?
Die Leistungen von Zusatzversicherungen beginnen dort, wo die der Grundversicherung aufhören. Zusatzversicherungen übernehmen bestimmte Leistungen, die die Grundversicherung nicht oder nur teilweise deckt. Doch welche sind sinnvoll? Juan Fernandez sagt:
Das wären beispielsweise die Transportkosten sowie Kosten für gewisse Medikamente.
Zum einen sind die Transportkosten in der Grundversicherung mit nur 500 Franken versichert. «Dies reicht in der Regel nicht», sagt der Experte. Zum anderen kann es sein, dass man in Zukunft ein Medikament benötigen wird, das auf der Medikamentenliste steht. Wer also das absolute Minimum abschliessen möchte, sollte diese beiden Zusatzleistungen in Betracht ziehen.
4. Finanzielle Entlastung für junge Erwachsene
Hast du gewusst, dass jeder in der Schweiz die Möglichkeit hat, Prämienverbilligungen für seine Krankenversicherung zu erhalten? Diese Prämienverbilligungen werden vom Bund und den Kantonen bereitgestellt und dienen da- zu, die Kosten der Krankenversicherung für einkommensschwache Personen ab der Volljährigkeit zu reduzieren. Dies sei aber mit Vorsicht zu geniessen, sagt Juan Fernandez: «Es kann sein, dass man die Beträge zurückzahlen muss, wenn man wieder mehr Geld verdient.»
5. Übergang vom Kinder- zum Erwachsenentarif
Ab der Geburt haben die Kinder eine eigene Police und bezahlen Prämie. Bis zum 18. Geburtstag sind sie im Kindertarif und können zwischen einer Franchise von 0 und 600 Franken wählen. Junge Erwachsene werden ab der Volljährigkeit in den Jugendtarif überführt, der bis zum Alter von 25 Jahren gilt. Ab dem 26. Lebensjahr wechseln sie dann in den Erwachsenentarif. Sie können zwischen einer Franchise von 300 bis 2500 Franken wählen. Entweder, man informiert sich selbst, oder, wie im Fall der Rhenusana, die Experten rufen einen an. Juan Fernandez sagt:
Wir nehmen uns die Zeit, Interessierte persönlich über Sparmöglichkeiten zu informieren.
Wichtiger Punkt beim ersten Versicherungsabschluss: Wer berufstätig ist und mehr als acht Stunden arbeitet, kann die Unfalldeckung aus der Krankenversicherung auslassen, da man bereits beim Arbeitgeber versichert ist.
Auf Online-Vergleichsseiten könnt ihr die Krankenkassen direkt vergleichen.