26.01.2022

Warum du nicht «that girl» sein musst

Sie ist Frühaufsteherin, produktiv und hat ihr Leben im Griff. Der #thatgirl-Trend ruft zur Selbstoptimierung auf. Trotz guten Absichten ist der Trend auch problematisch.

Von at
aktualisiert am 02.11.2022
Während andere das dritte Mal auf Schlummern drücken, hat sie bereits ihr Bett gemacht, ist joggen gegangen, hat sich ein super gesundes Frühstück zubereitet und sitzt nun vor ihrem Tagebuch und schreibt ihre Ziele, Gefühle und Affirmationen auf. Die Rede ist von «That Girl», oder eben auf Deutsch «dieses Mädchen». That Girl scheint alles unter Kontrolle zu haben und arbeitet jeden Tag daran, die beste Version von sich selbst zu sein. Sie trinkt Zitronenwasser, macht täglich Sport, isst gesund, verbringt wenig Zeit auf Social Media, liest Bücher und hat einen konsequenten Schlafrhythmus.  In den sozialen Netzwerken befinden sich unzählige Videos von jungen Frauen mit dem Titel «Der ultimative Leitfaden, wie du THAT GIRL wirst».[youtube: G8Fq1rL2nm0]Motivierend oder toxisch? Selbstoptimierung und Produktivität scheinen auf den ersten Blick unproblematisch. Viele der Methoden haben einen positiven Einfluss auf unsere Lebensqualität. Doch so motivierend dieser Glow-up-Trend für manche sein mag, so toxisch ist er für andere.Der Trend vermittelt einen Perfektionismus, der für viele nicht erreichbar ist. Seien es Gründe wie ein unregelmässiger Arbeitsplan, ein zeitaufwändiges Studium, Familie oder finanzielle Mittel. So individuell wie jeder Mensch, ist auch unser Alltag. Der ständige Vergleich mit oft unrealistischen Standards auf Social Media setzt viele unter enormen psychischen Druck. Fehler oder schlechte Tage haben im That-Girl-Lifestyle keinen Platz. Dazu kommt, dass die #thatgirl-Videos nicht nur auf optische Optimierung, sondern auch auf eine Perfektion des Alltags abzielen.Der That-Girl-Lifestyle passt nicht zu jedem Klar kannst du dich von den Videos inspirieren lassen und die eine oder andere Methode in deinen Alltag integrieren. Gegen Selbstoptimierung spricht nichts, solange sie nicht zum Zwang wird. Wie das «Tumblr-Girl» oder der «E-Boy» ist «That Girl» nur ein Trend, den du mitmachen kannst oder eben nicht. Versuch dich nicht mit den scheinbar perfekten Girls aus den Videos zu vergleichen und gestalte deinen Alltag so, wie er für dich passt. Du musst nicht «That Girl» sein, um glücklich zu sein.

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