18.07.2018

Warten aufs Deluxe-Zuhause

Der frühere Widnauer Schulpräsident Mario Köppel und seine Frau Elfi sind froh, gibt es in Eichberg den Zoo. Vorübergehend haben hier ihre vier Schildkröten ein schönes Zuhause.

Von Gert Bruderer
aktualisiert am 03.11.2022
Gert BrudererDass das Paar Schildkröten besitzt – statt Katzen, Vögel oder einen Hund – hat einen einfachen Grund: Mario Köppel ist auf alle Pelz- und Federtiere allergisch. Doch Amoa, Luisa, Rambo und Kudu – wie die bald zwanzigjährigen Tiere heissen – haben es bei Köppels mindestens so gut wie jedes Streicheltier.Nach der Rückkehr vom Zoo in Köppels neues Widnauer Zuhause werden die Schildkröten ein «Fünf-Stern-Alcatraz» bewohnen, das Köppels in Anlehnung an ein früheres amerikanisches Gefängnis so nennen.Köppels zügeln vom Haus in eine WohnungDem Schulpräsidenten der Jahre 1992 bis 2000 und seiner Frau ergeht es wie vielen anderen in die Jahre gekommenen Menschen: Das eigene Haus, das sie bewohnten, wurde zu gross. Das Gleiche gilt für den 900 Quadratmeter grossen Garten.Im Privatparadies gab es im Sommer jeweils so viel zu tun, dass man die Ferien immer zu Hause verbrachte – und immer auch Gartenarbeit verrichtete.Im nächsten Jahr, sagt Köppel, habe er nun aber «vorne eine Sieben».Da wird es Zeit, es ruhiger zu nehmen und sich mit weniger zu bescheiden. Das Haus hat man verkauft, einer Familie mit zwei Mädchen.Köppels selbst zogen gleich nebenan in die Parterrewohnung eines neu gebauten Dreifamilienhauses. Auch hier haben sie zwar einen Garten, er misst aber nur noch 200 Quadratmeter, von denen die Schildkröten fast 40 bekommen.Ein Treibhaus und noch eins darüberMario und Elfi Köppel gönnen den Tieren ein ausbruchsicheres Luxusheim. Sie sollen nicht ausbüxen können, weil Schildkröten nicht mehr zurückfänden und hilflos verloren wären, anderseits verschaffen Köppels ihnen höchstes Wohlbefinden mit Tunnel und allen Annehmlichkeiten eines Schildkröten-Zuhauses.Zu diesem gehört eine Überwinterungsgrube mit einem in den Boden eingelassenen Aluminiumgefäss. Es ist mit Blockstufen ausgekleidet und über der Grube befindet sich ein Treibhaus mit bestmöglichem Laub, nämlich dem der Buche. Es werde nicht grau und sei frei von giftigen Gasen, sagt Elfi Köppel. Über dem Treibhaus steht ein noch grösseres zweites Gewächshaus inklusive Sandbad. Zwei Sonnenschirme und eine Korkenzieherweide sind weitere Schönheiten des künftigen Köppel’schen Schildkrötenidylls.Den Tieren Unruhe ersparenBis das muntere gepanzerte Quartett hier einziehen kann, muss es sich im Zoo der ehemaligen Nationalrätin Jasmin Hutter noch etwas gedulden. Köppels kennen diesen Zoo aus dieser Zeitung.Weil ihr neuer Garten noch nicht fertig ist, hätten die Schildkröten zu Hause zwei unruhige Monate gehabt und mit fortschreitender Gartengestaltung immer wieder zügeln müssen.Statt Amoa, Luisa, Rambo und Kudu solche Unruhe zuzumuten, hatten Köppels die Idee, Jasmin Hutter um vorübergehendes Gastrecht zu bitten. Unkompliziert, wie sie ist, hat sie diesem Begehren ohne Federlesens zugestimmt und die vier Schildkröten am Montag bei sich aufgenommen.Ein Fünf-Stern-Alcatraz haben sie hier übrigens auch. So werden sie als Jasmin Hutters Gäste zweifellos zufrieden sein und die rund zwei Monate geniessen, die sie hier verbringen werden.Zum Überwintern, voraussichtlich Ende September, holen Mario und Elfi Köppel ihre Schildkröten nach Widnau zurück.

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