Mit einer Interpellation hatte Meinrad Gschwend (Grüne Partei, Altstätten) gegen das Asphaltieren von Wanderwegen protestiert. In ihrer Antwort teilt die Regierung seine Meinung. Es sei eindeutig, schreibt sie und verweist auf einen Bericht des Bundesamtes für Strassen: Der Grossteil der Wanderer erwarte naturnahe Wege. Solche mit Hartbelag, Wegbegradigungen und Kunstbauten empfinde man als störend.St. Gallen verfüge mit mehr als 4400 Kilometern kantonaler und regionaler Wanderwege über ein feinmaschiges Netz, wovon etwa 30 Prozent Wege mit Hartbelag seien. Es sei wichtig, die Gemeinden für die Anliegen der Wanderer zu sensibilisieren. Das werde durch die Fachstelle Fuss- und Veloverkehr auch getan.Viele Strasseneigentümer wählten die Asphaltierung, um Unterhaltskosten zu reduzieren. Die Regierung bedauert dies. Sie verspricht sich aber viel von neuen Methoden der Wegsanierung, bei denen gebrochenes Material mit einem hydraulischen Bindemittel stabilisiert wird. Versuche im Rheintal seien vielversprechend, etwa in Diepoldsau am Alten Rhein (wir berichteten).Meinrad Gschwend zeigte sich gestern vor dem Rat zufrieden mit der Antwort. Offensichtlich sei man sich beim Kanton des Problems bewusst. Gleichwohl bestehe Handlungsbedarf. Er fordert im Besonderen Realersatz, wo wichtige Wanderwegrouten mit einem Hartbelag versehen wurden. «Gute Wanderwege sind auch ein Standortvorteil», gibt Gschwend zu bedenken.