31.05.2021

Wandern ist Charaktersache

Wandern: Ja, es kann wieder gewandert werden. Am Wochenende glänzten auf den voll besetzten Parkplätzen im Appenzellerland die Autos an der Sonne, die frisch gemähten Wiesen der Bauern dienten als Ersatzparkplatz. Wir aus dem Rheintal haben den Vorteil, ziemlich rasch im Wanderparadies anzukommen. Nach dem Zmorge über den Stoss, und wir marschieren mit geschultertem Rucksack los. Zwischen lieblichen Wiesenhängen und schroffen Felswänden begegnen sich unterwegs allerlei Wandertypen. Die Höher-schneller-weiter-Spezies, die Röschti-Geniesser im Bergrestaurant, die Modebewussten mit den atmungsaktiven Funktionskleidern oder die Wanderer, die bei jedem Pflänzchen stehen bleiben, um es zu bestimmen. Wer in Sachen Wandertyp mehr über sich selbst erfahren möchte, dem sei der Test auf bergwelten.com empfohlen. Anscheinend gehöre ich zu jenen, die auch gern mal einen Berg benennen. Das stimmt sogar. Ich mag es zu wissen, wie die Berge vor meinen Augen heissen, vor allem, wenn sie Namen tragen, die für einen Berg eher ausgefallen anmuten: Hochhus, Freiheit oder Öhrli.Es gibt aber noch eine Untergruppe der Berggipfel-Benenner. Jene, die mit der Spitze ihres Wanderstocks Löcher in die Luft stechen und versuchen, Unwissenden die Felsmassen am Horizont zu erklären. Schön, wenn sie danach gefragt werden. Sonst muss ich jeweils an einen Kollegen denken, der einmal sagte: «Auch ich habe Freude an der Natur und bin gern draussen wenn’s sonnig und warm ist – obwohl ich manche Tiere, Berge und Pflanzen nicht benennen kann.»

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