23.10.2020

Wälter gewinnt Wette

Am Freitag ist die Sternenbrücke in Diepoldsau mit einer kleinen Feier eröffnet worden.

Von Yves Solenthaler
aktualisiert am 03.11.2022
Gemeindepräsident Roland Wälter hatte den Mitgliedern des «runden Tischs», der den Brückenbau seit fünf Jahren begleitet, Wurst und Brot zur Einweihung versprochen. Seither hat die pandemische Gefahr aber zugenommen, die Feier fand ohne Imbiss statt. Im Gegensatz dazu hat seine Widnauer Amtskollegin Christa Köppel Wort gehalten: Sie hatte mit Wälter eine Flasche Champagner gewettet, dass die Brücke nicht mehr in dieser Legislatur eröffnet wird. «Die Wette verlor ich gerne», sagte sie und brachte die Wettschuld gleich mit.Köppel sagt, dass die freundnachbarschaftlichen Beziehungen ohne Diskussion über die Sternenbrücke für sie gar nicht vorstellbar seien. Die Brücke liegt auf Diepoldsauer Gemeindegebiet, ist geografisch aber eher Widnau zugehörig. Diepoldsau ist für den Unterhalt der Brücke zuständig, gewisse Aufgaben wie der Winterdienst werden aber gegen Bezahlung von der Gemeinde Widnau übernommen.Die 26 m lange und 4,80 Meter breite Brücke mit einer Nutzlast von 19 Tonnen ist zwar in «Rekordzeit» (Wälter) gebaut worden, aber erst nachdem hohe politische Hürden übersprungen worden sind. Bauingenieur Victor Bigger erinnerte daran, dass die Sternenbrücke bereits 2000 als baufällig klassifiziert wurde. Vor 16 Jahren scheiterte das erste Projekt an Einsprachen. Vor fünf Jahren wurde der «runde Tisch» mit Anwohnern gebildet. Seither sind volle 46 Brückenprojekte geprüft worden. «Was lange währt, wird endlich gut», zitierte Wälter ein Sprichwort aus dem Jahr 1708. So lange hat die Ersetzung der 123 Jahre alten Brücke dann doch nicht gedauert.Die Sternenbrücke wird bald alleinstehend sein: Die nördlich gelegene, bei Velofahrern beliebte Brücke wird in den nächsten Wochen abgerissen.

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