29.12.2021

Während 18 Jahren wurde im Rheintal Kehricht verbrannt

Von 1967 bis 1985 war in der Rosenbergsau eine Kehrichtverbrennungsanlage in Betrieb. Auch in Altstätten stand eine. Dort wurde von 1969 bis 1984 Kehricht verbrannt.

Von Max Tinner
aktualisiert am 02.11.2022
Die «Oberrheintalische Kehrichtverbrennungsanlage» in Altstätten wurde 1969 in Betrieb genommen. An ihr waren die Gemeinden von Rüthi bis und mit Marbach beteiligt. Zuvor hatte man den Hauskehricht in gemeindeeigenen Abfallgruben deponiert. Rebstein hatte sich zusammen mit den anderen Gemeinden bis Rheineck der Kehrichtverwertungsanlage Rosenbergsau angeschlossen, die 1963 als Kompostierwerk in Betrieb genommen worden war und 1967 um eine Verbrennung erweitert wurde. Widnau wehrte sich gegen eine Kehrichtverbrennung auf dem ViscosearealAufgegeben wurden die beiden Rheintaler Kehrichtverbrennungsanlagen nach 15 bzw. 18 Jahren, weil sie über keine Rauchgasreinigung verfügten. Für die Anlage in der Rosenbergsau überlegte man sich zwar noch eine Erweiterung und technische Aufrüstung. So weit kam es dann aber nicht. Stattdessen strebte man 1982 den Bau einer neuen gemeinsamen Kehrichtverbrennungsanlage auf dem Areal der Viscosuisse in Widnau an. Allein: Die Stimmberechtigten von Widnau wehrten sich dagegen. An der Bürgerversammlung von 1985 verwiesen sie die Abstimmung über den Beitritt zum neuen Zweckverband und den Bau der Kehrichtverbrennungsanlage auf dem Viscoseareal an die Urne, wo sie dann prompt abgelehnt wurde.[caption_left:Die Oberrheintalische Kehrichtverbrennungsanlage in Altstätten im Jahr 1973, fotografiert über die Klärbecken der Abwasserreinigungsanlage hinweg. Jene wurde 1967 in Betrieb genommen. Bild: Unser Rheintal, 1974]Die Kehrichtverbrennung in Altstätten war bereits 1984 stillgelegt worden. Nach dem Scheitern des Neubauprojekts wurde nur wenige Monate nach der Abstimmung in Widnau auch die Kehrichtverbrennung in der Ro­senbergsau ersatzlos stillgelegt. Der Abfall aus dem Rheintal wird seitdem in Buchs verbrannt.Die Anlage in der Rosenbergs­au wurde 1996 allerdings nochmals für einige Zeit reaktiviert: Für die Verbrennung von mit BSE (dem so genannten Rinderwahnsinn) befallenen Kühen.Für die Kehrichtverbrennungsanlage in Buchs stellte die Abfallmehrmenge aus dem Rheintal kein Problem dar. Sie war grosszügig ausgebaut worden und hatte reichlich Kapazität.In Buchs zunächst nicht willkommenDer Abfall aus dem Rheintal führte damit zu einer besseren Auslastung. Allerdings war die Bevölkerung von Buchs nicht gerade begeistert über die zusätzlichen Abfalllieferungen. Und auch die Liechtensteiner Delegierten im Trägerverein waren zunächst gegen die Aufnahme der Gemeinden der Bezirke Ober- und Unterrheintal. Auf leichten Druck der Subventionsbehörden konnten sich jene dann aufs Jahr 1989 hin doch als vollwertige Mitgliedsgemeinden einkaufen.Quelle: Unser Rheintal, verschiedene Jahrgänge

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