Das Bevölkerungswachstum der Politischen Gemeinde Au ist grösser, als die entsprechenden Durchschnittswerte im Wahlkreis Rheintal oder im Kanton St. Gallen. Die Herausforderungen der Raumplanung liegen darin, einem weiteren, moderaten Bevölkerungswachstum gerecht zu werden und dabei gleichzeitig dem steigenden Flächenbedarf pro Person Rechnung zu tragen. Mit 43 % am stärksten vertreten sind in der Gemeinde heute die Paarhaushalte ohne Kinder; 1970 lagen mit über 50 % noch Familien mit Kindern vorn.Gemeinsam eine Strategie entwickelnGemeindepräsident Christian Sepin zeigte sich ein wenig enttäuscht über die geringe Zahl der Anwesenden. Gut zwanzig Personen waren zum Workshop in die Aula der Kantonsschule gekommen. Aber die, die gekommen waren, diskutierten sehr engagiert jeweils in Gruppen ausgewählte Themen zur Ortsplanrevision. Ein Schwerpunkt lag auf Fragen zur Innenentwicklung. Auf den Plänen, die der Gemeinderat vorbereitet hatte, waren die Gebiete, die erweitert werden und solche, die eine sanfte Aufwertung erfahren könnten markiert. Eine Gruppe schätzte besonders, dass die bestehende Landwirtschaftszone, die heute die Dörfer Au und Heerbrugg trennt, beibehalten werden soll. Angeregt wurde jedoch, an einer nur einseitig bebauten Strasse eine gegenüberliegende Bebauung (aktuell Landwirtschaftszone) zu ermöglichen. Weiter wurde als sogenanntes Fokusthema das Gebiet am Bahnhof Au betrachtet. Es handelt sich dort um eine Kernzone, wobei es keine bleiben müsse, wie Christian Sepin betonte. Bliebe sie, könne man dort mit mehrstöckigen Gebäuden verdichtet gestalten. «Die Häuser und die Umgebung sollten aber ansprechend sein», wünschte sich eine Teilnehmerin und gab ihrem Bedauern über das aktuell wenig attraktive Bahnhofsumfeld Ausdruck. Die Gemeinde plant, mit den Grundeigentümern der Bahnhofsgebiete Au und Heerbrugg einen separaten Workshop durchzuführen, um mehr Informationen in die Strategieplanungen einfliessen lassen zu können.Beim Raumkonzept fand der Ansatz Zustimmung, wonach grössere, lärmintensive Gewerbebetriebe möglichst an der Bahnlinie konzentriert werden sollten. Auch wünschten sich einige, die Gemeinde möge ein grösseres Augenmerk auf die Architektur sowie die Freiraumgestaltung legen- und dies nicht ausschliesslich bei den Baubewilligungen. Nicht zuletzt ging es um die Beurteilung des öffentlichen Nahverkehrs, der durchaus Verbesserungspotenzial birgt; wie andernorts in der Region auch.HinweisGeplant ist, den kommunalen Richtplan im Frühjahr 2020 der Bevölkerung vorzustellen. Danach kann ein Zonenplan erstellt werden.