24.03.2021

«Vorzeigebetrieb» im TV und «Geo»

Der Hof Morgarot gilt als leuchtendes Beispiel für Permakultur und hatte am Dienstag prominenten Besuch.

Von Gert Bruderer
aktualisiert am 03.11.2022
Gert BrudererWas Permakultur bedeutet, ist auf der Webseite von Permakultur Schweiz in zwei Worten mit «Paradiese schaffen» beschrieben. Weniger plakativ ausgedrückt wird auf dem Hof Morgarot ein geschlossener, natürlicher Kreislauf ohne Pestizide oder Kunstdünger angestrebt.Der Betrieb der Familie Schmid hoch über Lüchingen (Bergzone 2), auf Boden des innerrhodischen Oberegg, geniesst eine starke Medienpräsenz. In der Sendung «10 vor 10» vom 14. August 2020 wurde der Hof als «Permakultur-Vorzeigebetrieb» bezeichnet. Im gleichen Beet wachsen verschiedene Gemüsesorten, die sich gegenseitig günstig beeinflussen; Schädlinge werden mit Nützlingen bekämpft.Verein gegründet, der auch Morgarot heisstDas Kulturmagazin «Saiten» urteilte vor knapp zwei Jahren, in der schweizerischen Landwirtschaft sei «Nachhaltigkeit» eine «leere Worthülse». Politik und Bildungsinstitutionen förderten noch immer in grossem Stil die monokulturelle Hochleistungslandwirtschaft. Der Hof Morgarot im Rheintal sei eines der seltenen Gegenbeispiele.Gerade eben haben Marcel und Manuela Schmid mit der Gründung eines Vereins namens Morgarot den nächsten grösseren Schritt getan. Der Verein hat die Förderung der Permakultur und somit deren Verbreitung sowie die Stärkung von Familienbetrieben zum Ziel.An Ostern wird mit einem Lernprogramm gestartet, filmisch unterstützt von der Altstätter Agentur Machart. Dreimal jährlich erscheint die 24 Seiten starke Fachzeitschrift «Hofleben».Am Dienstag war der im Tessin lebende Regisseur Mark Rissi auf dem Morgahof zu Besuch. Rissi ist u. a. mit dem erfolgreichen Spielfilm «Die schwarze Spinne» (1983) oder dem Dokumentarfilm «Tiere in der Forschung» (1992) bekannt geworden. Fürs Tessiner Fernsehen beschäftigt ihn zurzeit eine Serie mit dem Titel «Pronto Veterinario», die ab April ausgestrahlt wird. Auch bei tierreport.ch soll sie zu sehen sein; es geht um die Beziehung zwischen Mensch und Tier. Auf den Morgahof war Rissi per Zufall gestossen, als Leser der «Bauernzeitung».Vor der Kamera standen die Schwarzen Alpenschweine der Familie Schmid und deren Förderer Hans-Peter Grünenfelder. 1982 hat Grünenfelder in St. Gallen die nicht-gewinnorientierte Stiftung Pro Specie Rara gegründet, deren Zweck die Erhaltung und Förderung der genetischen Vielfalt in Fauna und Flora ist. Heute wirkt der 74-Jährige neben seiner Vorstandstätigkeit bei Pro Specie Rara als Zuchtleiter des Alpinen Netzwerks Pro Patrimonio Montano. Diese Funktion begründet seine enge Beziehung zum Hof Morgarot. Schmids betreiben einen von zwei Dutzend Höfen, auf denen insgesamt rund sechzig Zuchttiere leben.Online bei Pro Specie Rara ist erklärt, worum es geht: «Einst gab es über den ganzen Alpenbogen verteilt verschiedene, vom Typ her ähnliche Bergschweine, von denen nur wenige überlebt haben. 2013 startete ein Rettungsprojekt, das die verschiedenen Schläge als Schwarzes Alpenschwein fördert.»Eine Idee zieht immer weitere KreiseIm ersten Permakultur-Magazin des neuen Vereins Morgarot heisst es: «Natürliche Landwirtschaft braucht Mut.» Denn bevor genug Nützlinge da seinen, müsse eine starke Schädlingspopulation vorhanden sein. So naturnah die Schmids ihren Hof mit 22 Hektaren landwirtschaftlicher Nutzfläche führen, so professionell ist das Permakultur- Magazin unter Mitwirkung des Altstätter Bureau54 gemacht.Die von Schmids vertretene Idee zieht immer weitere Kreise.Für ihr Leben (mit Hühnern, Enten, Gänsen, Schweinen, Schafen, Geissen, Rindern, Ponys, Eseln und Pferden) und ihre Arbeit auf dem Hof mit 22 Hektaren landwirtschaftlicher Nutzfläche hat sich nun sogar die renommierte Zeitschrift «Geo» interessiert.In der Mai-Ausgabe erscheint ein mehrseitiger Beitrag über Permakultur und den Hof Morgarot. Was die Schmids tun und wie sie leben, zieht sich als ein roter Faden durch den Text.

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