26.08.2020

Vorstand von art dOséra tritt zurück

Ohne neuen Vorstand wird der Verein art dOséra Ende 2021 aufgelöst und die Galerie in Diepoldsau geschlossen.

Die Überraschung an der Hauptversammlung des Vereins Galerie art dOséra war gross, als Präsident Peter Federer die Bombe platzen liess. Nach dem Rücktritt des Präsidenten Andreas Inauen war Peter Federer an einer ausserordentlichen Sitzung vom Vorstand als neuer Präsident gewählt worden. Er eröffnete den Anwesenden an der Hauptversammlung, der Vorstand habe sich über die künftige Ausrichtung des Vereins beraten und nach gründlicher Analyse beschlossen, Ende 2021 geschlossen zurückzutreten. Sollte sich niemand finden, der die Führung des Vereins übernehme, werde der Verein aufgelöst. Wegen der Kündigung der Räume in der ehemaligen Dosenfabrik in Diepoldsau müsse dieser Entscheid bis spätesten 30. Juni 2021 gefällt werden.Finanzielle Mittel sind knappMassgebend für diese Entwicklung war die Tatsache, dass die Liegenschaft in nächster Zeit umgebaut werden soll. Das Gebäude ist Teil des Sondernutzungsplans «Rhystäffeli». Obwohl auch im geplanten neuen Objekt ein Kulturraum vorgesehen ist, bleibe es ungewiss, wie der Verein seine ehrenamtliche Arbeit, vor allem aus finanzieller Sicht, fortsetzen könne. Bereits heute sei es schwierig die Jahresmiete zusammenzubringen. «Der grösste Teil der bescheidenen Einnahmen werde nämlich für die Miete aufgewendet», erklärte Kassierin Rita Zäch. Idealer Ausstellungsraum fällt wegVor allem die anwesenden Künstler waren enttäuscht, dass ein idealer Raum für Ausstellungen verschwinden wird. Silvan Köppel war der Meinung, dass art dOséra unabhängig von den Räumen weiterbestehen solle.Jetzt sei die Politik gefragt, einen Raum im Rheintal für Kunst zu schaffen. Er sieht für art dOséra nicht das Ende, sondern einen Anfang. Päuli Wiesner regte an, eine Gruppe Interessierter zusammenzuführen, die die Bedürfnisse der Rheintaler Kulturlandschaft eruieren und den Gemeindepräsidenten das Ergebnis präsentieren solle. Konrad Thurnherr fand es schade, dass gleich der ganze Vorstand zurücktritt. Er war der Meinung, einzelne Ämter seien leichter zu besetzen als der gesamte Vorstand. «Dann wird unsere letzte Hauptversammlung gleichzeitig unser Leichenmahl», fasste Rita Capush die momentane Situation zusammen. Bis Ende Dezember 2021 möchte der Verein aber noch ein attraktives Programm präsentieren. Momentan zeigt die Galerie art dOséra eine Fotoausstellung von Joshua Loher und Paolo Pelusi. Am 18. September werden 20 Rheintaler Künstlerinnen und Künstler eine Gemeinschaftsausstellung eröffnen und am 13. November stellt der Bernecker Künstler Thomas Torgler (der mit dem Leopardenmantel) aus. Auch für das Jahr 2021 versprach Peter Federer einige Leckerbissen, die die rund 120 Mitglieder begeistern sollen. Zum Abschluss der Hauptversammlung zeigte Kuspi eine spezielle «Corona»-Performance. (pd)

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