13.12.2021

Vorsicht vor Wild auf der Strasse

In der Dämmerung sind sie wieder unterwegs, die Rehe, Rothirsche, Wildschweine und andere Wildtiere. Jährlich werden in der Schweiz rund 20'000 Wildunfälle registriert. Ein bedeutender Teil liesse sich mit der nötigen Vorsicht vermeiden, schreibt die Jagdgesellschaft Altstätten II in einer Medienmitteilung.

Von pd/red
aktualisiert am 02.11.2022
Die Jagdgesellschaft Altstätten II hatte dieses Jahr auf der Stosstrasse sechs Wildunfälle zu bearbeiten, bei denen Rehe getötet wurden. In Zusammenarbeit mit der Kantonspolizei St. Gallen, Abteilung Verkehrstechnik, und dem Strassenkreisinspektorat Buchs ist die Signalisation der Stossstrasse zwischen Kantonsgrenze und Stossplatz ergänzt und verbessert. Zusätzlich wurden blau leuchtende Reflektoren an die Leitpfosten montiert. «Wenn das Licht der Autoscheinwerfer auf die blauen, gekrümmten Reflektoren der Leitpfosten trifft, strahlen diese das blaue Licht in einem breiten Winkel wieder ab. Das Licht wird in den seitlichen Strassenraum gestreut und soll so Wildtiere in der Nähe des Fahrbahnrands abschrecken. Blaues Licht schätzen viele Tiere als gefährlich ein und schrecken davor zurück, denn ihre auf das Sehen in der Dunkelheit spezialisierten Augen reagieren empfindlich darauf. Ist das Fahrzeug verschwunden, löst sich der blaue Lichtzaun automatisch wieder auf», sagt Obmann Alfred Büchel. Zusätzlich wurden an zwei gefährlichen Stellen selbst kreierte Warnblachen angebracht (siehe Bild).Besondere GefahrenZur Winterzeit besteht erhöhte Unfallgefahr mit Wildtieren, weil aufgrund der eingeschränkten Äsungsmöglichkeiten das ausgebrachte Streusalz und weggeworfene Abfälle die Wildtiere an die Strassen locken.Bei Sichtkontakt mit einem Wildtier ist Vorsicht gebotenWenn ein Wildtier die Strasse überquert hat, denken sich Fahrzeuglenkerinnen/er oft: «Gut gegangen; Glück gehabt». Unmittelbar danach erfolgt trotzdem eine Kollision und ein Tier liegt verletzt oder tot auf der Strasse. Wildtiere sind nicht alleine unterwegs. Hat man Glück gehabt und ist von einem Wildtierunfall verschont geblieben, so muss man trotzdem abbremsen, je nach Situation (bei Wildschweinen immer) sogar anhalten. Das Risiko, dass weitere Tiere folgen, ist sehr gross, denn die jüngeren Tiere folgen in der Regel den älteren, den sogenannten Leittieren. Zuverlässige Ermittlungen haben gezeigt, dass in mehr als der Hälfte der erfassten Unfälle das zweite oder dritte Tier vom Fahrzeug erfasst wurde.«Wir Jäger werden zu jeder Tages- und Nachtzeit zu Wildunfällen aufgeboten, nicht nur um Formalitäten zu erledigen, sondern vor allem auch um verletzte Tiere vor Ort zu erlösen oder mit einem speziell ausgebildeten Schweisshund nachzusuchen. Wir leisten Hilfe, wo und wie immer auch möglich», sagt Alfred Büchel.Richtiges Verhalten bei Unfall mit einem WildtierNach der Kollision:Anhalten und Warnblinker einschaltenUnfallstelle mit Pannendreieck sichernden Unfall sofort der Polizei melden (Telefon 117)warten, bis der Wildhüter oder die Polizei vor Ort istsich dem Tier niemals nähern, dies stresst es zusätzlichVersicherung informierenDie Polizei bietet den Wildhüter oder Jäger auf, um dem Tier so rasch wie möglich zu helfen. Deshalb ist es wichtig, den Unfall umgehend zu melden. Bei einem Wildunfall riskiert man keine Busse. Wer nicht anruft, dem droht hingegen eine Strafanzeige nach Strassenverkehrs- und Tierschutzgesetz.Wie sind Wildunfälle versichert?Sachschäden am Fahrzeug bei einer Kollision mit Haus- oder Wildtieren sind bei einer Kaskoversicherung versichert. Teilkaskoversicherungen kommen nur für Schäden auf, wenn tatsächlich ein Zusammenstoss mit einem Tier stattgefunden hat. Schäden am Fahrzeug, die durch blosse Ausweichmanöver entstanden sind, werden nur bei Vorliegen einer Vollkaskoversicherung gedeckt. Bei einer Kollision mit einem Wildtier muss die/der Fahr-lenkerin/er dafür sorgen, dass vor Ort ein Protokoll aufgenommen wird, da ohne Protokoll keine Versicherungsleistung gewährt wird. Die Mitlieder der Jagdgesellschaft sind entsprechend ausgebildet.

Abo Aktion schliessen
News aus der Region?

Alle Geschichten, alle Bilder

... für nur 12 Franken im Monat oder 132 Franken im Jahr.