02.08.2019

Vor der WM ist auch vor den Olympischen Spielen

Beim Weltcuprennen in Val die Sole (Südtirol) starten die Cross-Country-Mountainbiker ins letzte Saisondrittel.

Die 26-jährige Thalerin Jolanda Neff wurde zwar am Sonntag zum vierten Mal Europameisterin, sie verfolgt aber ein anderes Saisonziel: Am 29. September möchte sie in Mont Sainte-Anne (Kanada), wo sie schon dreimal im Weltcup triumphiert hat, ihren zweiten Elite-Weltmeistertitel gewinnen. Im Gesamtweltcup, den Neff 2015, 2018 und 2019 gewonnen hat, liegt sie 175 Punkte hinter Kate Coutney (USA) auf dem zweiten Platz.Um weiterhin Chancen auf den dritten Gesamtsieg in Folge zu haben, sollte Neff in Südti-rol einige Punkte gutmachen. Nachher folgen nur noch zwei Weltcup-Weekends (eines in einer Woche in Lenzerheide). Die Rheintalerin fährt zwar sehr konstant – drei zweite Plätze sind ihre Ausbeute. Der Sieg fehlt aber noch in ihrem Jahres-Palmarès. Vor einem Jahr wurde Neff in Val di Sole hinter Maja Wloszczowska (Pol) und Emily Batty (Kan) Dritte, 2017 gewann sie am traditionellen Weltcuport, an dem sie bereits als Juniorin zweimal triumphiert hatte.Im Olympia-Team ist wohl nur noch ein Platz freiDie Weltcup-Wochenenden im August werden wie jedes Jahr von den bald stattfindenden Weltmeisterschaften überlagert. Im Schweizer Team geht’s noch um WM-Startplätze – Jolanda Neff hat ihren auf sicher, Thomas Litscher muss noch bangen und Simon Vitzthum dürfte sich kaum ins WM-Team fahren. In diesem Jahr locken aber auch die Olympischen Spiele: Im Schweizer Team läuft schon seit Anfang Saison die Selektionsphase (vom Jahr 2020 wird nur ein Weltcuprennen berücksichtigt). Wer sich bisher bei den Selektionären nicht für Tokio 2020 aufgedrängt hat, muss das in den nächsten zwei Wochen nachholen.Unser Blick in die Glaskugel, bzw. auf die bisherigen Saisonresultate zeigt: Bei den Männern besetzen wohl die Saisonsieger Nino Schurter und Mathias Flückiger zwei der drei Tokio-Startplätze. Das dritte Ticket ginge derzeit vermutlich an den frischgebackenen Vize-Europameister Florian Vogel. Dahinter lauert aber eine ganze Armada mit Top-10-Potenzial im Weltcup. Zu diesen Kandidaten zählt auch der 30-jährige Thaler Thomas Litscher. Wie Andri Frischknecht, Matthias Stirnemann, Reto Indergand, Lars Forster oder Lukas Flückiger fehlt ihm bisher das absolute Spitzenergebnis um seinen 37-jährigen Teamkollegen Vogel zu kitzeln.Die Schweizer Frauen bekommen in Tokio gar nur zwei Plätze. Einen dürfte Jolanda Neff einnehmen, für den zweiten liegt die vierfache U23-Weltmeisterin Sina Frei in der Pole Position. Alessandra Keller hatte eine starke letzte Saison, kam aber 2019 nach einer Verletzung noch nicht auf Touren. Weitere Anwärterinnen sind Linda Indergand und die Wattwilerin Ramona Forchini.Thomas Litscher fuhr an der EM in Brünn lange in der Verfolgergruppe des dominanten Mathieu van der Poel. Schliesslich resultierte der achte Rang und damit, was er im Weltcup bisher nicht geschafft hat: Ein Top-10-Ergebnis. Zwar war die Weltklasse nicht lückenlos am Start, aber das Resultat gibt ihm Hoffnung für das letzte Saisondrittel.Litscher möchte auchim Weltcup in die Top 10 Dabei schaffte er bis zwei Runden vor Schluss immer wieder den Anschluss, in unverblümter Velosprache blickt er auf sein Rennen zurück: «Ich bin «gestorben» und wieder zurückgekommen, wieder «gestorben» und wieder zurückgekommen ... Die Beine sind gut, jetzt brauche ich noch die Konstanz, um während 90 Minuten in voller Intensität zu fahren.»Im Vordergrund steht in Val di Sole die Frage, ob Nino Schurter den Rekord von Julien Absalon knacken kann: Der Bünd-ner Olympiasieger strebt den 33. Weltcupsieg an, womit er zum Franzosen aufschliessen würde. (ys)Weltcup in Val di SoleFreitag: Short Track Frauen (Neff) um 17.30 Uhr. Short Track Männer (Litscher) um 18.15 Uhr.Sonntag: Cross Country Frauen (Neff) um 12.20 Uhr. Cross Country Männer (Litscher, Vitzthum, Blöchlinger) um 15 Uhr.Live-TV: My Sports (nur Cross Country), Red Bull TV.

Abo Aktion schliessen
News aus der Region?

Alle Geschichten, alle Bilder

... für nur 12 Franken im Monat oder 132 Franken im Jahr.