Wolfhalden 08.02.2023

Vor 50 Jahren: Denkmalgeschütztes Prachthaus der Strasse geopfert

Das Haus Bruggmann wurde 1973 trotz grossem Widerstand abgebrochen. Grund war die Strassenkorrektion.

Von Peter Eggenberger
aktualisiert am 08.02.2023

«Zu den schönsten Strassen- und Siedlungsbildern im Appenzeller Vorderland gehört die Häuserzeile entlang der alten Landstrasse im Luchten», würdigt Eugen Steinmann das Gebäude-Ensemble im Buch «Ausserrhoder Kunstdenkmäler». Markantestes Haus war das links der Strasse leicht erhöht gelegene Haus Bruggmann, das trotz Widerstand von Heimat- und Denkmalschutz dem Strassenausbau geopfert wurde.

Im Buch «Geschichte der Gemeinde Wolfhalden» schreibt Autor Ernst Züst: «Das Fabrikantenhaus wurde 1780 erbaut. Im 19. Jahrhundert wurde es in die Wirtschaft ‘Schäfle’ mit angeschlossener Bäckerei umgewandelt. 1911 erwarb der Urnäscher Julius Bruggmann das Haus. Er hob die Wirtschaft auf und konzentrierte sich mit Erfolg auf die Bäckerei. Bruggmann, der unter anderem als Ausserrhoder Oberrichter wirkte, hielt dem Haus über sechzig Jahre lang die Treue.»

Nach dem Abbruch des Hauses wurde die Strasse begradigt und verbreitert. Mit einer Kurvenführung ohne Hausabbruch wäre ebenfalls eine Verbesserung der Strasse möglich gewesen.


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