11.06.2019

Vor 50 Jahren: Berufsschüler mit Anzug und Krawatte

Buchs: Mit einem grossen Fest wurde am 19. und 20. April 1969 der Neubau der Gewerblichen Berufsschule Buchs (damals noch GBB) im Hanfland feierlich eingeweiht. Beim grossen Festumzug wirkten seinerzeit über 700 Lehrlinge mit. Zuvorderst marschierten Lehrlinge aus Au, St. Margrethen, Balgach, Rüthi und Eichberg mit den jeweiligen Gemeindewappen.

Von Hansruedi Rohrer
aktualisiert am 03.11.2022
Am kommenden 21. Juni wird ab 11 Uhr unter dem Motto «Das Fest! Sei dabei!» im Berufs- und Weiterbildungszentrum Buchs nochmals gefeiert. Unter anderem gibt es ab 14 Uhr im Lichthof die Ausstellung «Zeitreise 50 Jahre BZB» zu sehen.Vor einem halben Jahrhundert war es nämlich, als der stolze Neubau mit dem Einweihungsfest der Bestimmung übergeben werden konnte.Die moderne Berufsausbildung hatte in Buchs schon lange einen grossen Stellenwert. So vermochte die damalige Gewerbeschule an der Turnhallenstrasse (heute Schulhaus Buchserbach) trotz eines Erweiterungsbaus im Jahre 1957 die vielen Lernenden ihrer Berufe bald nicht mehr unterzubringen. Am 3. Oktober 1966 beschlossen die Schulbürger den Bau des neuen Berufsschulhauses; am 16. Mai 1967 fand der Spatenstich und am 20. September die Aufrichtefeier statt. Am Samstag, 19. April 1969 – just zur offiziellen Einweihungsfeier – herrschten mit Kälte und Schneetreiben winterliche Verhältnisse. Zum nachmittäglichen Festakt versammelten sich Behördenvertreter, Delegationen der Berufsverbände, Schüler und zahlreiche andere Gäste im Lichthof. «Ein kurzer, kräftiger Trommelwirbel der Tambourengruppe Buchs und ein flott vorgetragenes Lied des GBB-Schülerchors eröffneten die Einweihung, um sodann dem Schulratspräsidenten Hans Rohner das Wort zur Begrüssung freizugeben», berichtete vor 50 Jahren die Lokalzeitung. Nach der Schlüsselübergabe und einem Marsch der eigens für den Festakt gebildeten GBB-Schülermusik eröffnete der Werdenberger Landammann Mathias Eggenberger den Reigen der Ansprachen. Er wies auf den Strukturwandel in der Wirtschaft mit einer Zunahme der Industrie und Dienstleistungsbetriebe, dem Aufkommen neuer Berufe und der Veränderung durch Mechanisierung und Automatisierung hin. Die zweckmässigen Schulräume würden vom Weitblick der Schulbehörde und der Aufgeschlossenheit der Bevölkerung zeugen. Der liechtensteinische Regierungschef Gerard Batliner überbrachte die Grüsse des Fürstentums. Auch in seinem Land habe sich eine tiefgehende Strukturwandlung vollzogen mit zurzeit 55 verschiedenen Berufsgattungen. Der Kanton St. Gallen sei in der beruflichen Ausbildung weitsichtig und aufgeschlossen, sagte im weiteren Fürsprech Hans Dellsberger vom Bundesamt für Industrie, Gewerbe und Arbeit, Bern. Dem Festakt schloss sich ein Rundgang durch den Neubau und ein gemütliches Beisammensein in der Mensa an. Der Neubau kostete knapp acht Millionen Franken. Den grossen Umzug am Sonntagnachmittag unter dem Titel «Die GBB stellt sich vor» wollten sich viele Schaulustige den Strassen entlang ansehen. Sie alle wurden nicht enttäuscht. Unter den Klängen der Lehrlingsmusik, der Harmoniemusik Schaan und der Blechharmonie Räfis-Burgerau setzte sich der Festumzug in Bewegung. Er gliederte sich in vier Abschnitte. Der erste Teil zeigte in Bildern den Aufbau des neuen Bildungszentrums, im zweiten Teil stellten die Lehrlinge die einzelnen Berufsbilder vor, der dritte Teil galt der Einweihung und versinnbildlichte die Schlüsselübergabe, und im vierten Teil gab es die Freizeitgestaltung der Lehrlinge zu sehen. Am Umzug wirkten über 700 Lehrlinge mit, es wurden 25 Motorfahrzeuge für die Umzugswagen benötigt, und der 1,5 Kilometer lange Umzug dauerte über eine Stunde. 

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