Als Konkurrenzprodukt zum wesentlich älteren Appenzeller Kalender wurde im Jahr 1866 erstmals der «Häädler Kalender» (auch neuer Appenzeller Kalender genannt) herausgegeben. Ab 1872 wurde das Jahrbuch von der Druckerei Weber in Heiden gedruckt und vertrieben. Und ab 1933 war Firmeneigentümer Konrad Sonderegger während fast 60 Jahren als Kalendermacher tätig.
Jahresauflage von 10'000 Exemplaren
Mit einer Jahresauflage von rund 10'000 Exemplaren war die Publikation mit ihrem vielseitigen Inhalt in fast jedem Haushalt der Region Vorderland – Rheintal anzutreffen. Die Liquidation der Druckerei Weber führte zur Abtretung der Verlagsrechte an den in Schwellbrunn ansässigen Appenzeller Verlag, der den «Häädler Kalender» in den heutigen, seit über 300 Jahren erscheinenden Appenzeller Kalender integrierte.
Besonders beliebt waren die zu jedem Häädler Kalender gehörenden Appenzeller Witze, die aus dem Fundus von Witzologe und Lehrer Ruedi Rohner aus Heiden stammten.
Beliebte Appenzeller Witze aus Ruedi Rohners Fundus
Dazu eine Kostprobe: Ein Appenzeller wurde wegen Diebstahls angeklagt und hatte vor Gericht zu erscheinen. Dank der überzeugenden Verteidigung des Advokaten endete die Verhandlung mit einem Freispruch. Nach dem Verlassen des Gerichtssaals klopfte der Appenzeller dem Rechtsanwalt anerkennend auf die Schulter und rühmte: «Guet hend Ehrs macht, Herr Tokter! I ha selber bald globt, i hei nöd gschtole!»
1998 erschien die letzte Ausgabe des «Häädler Kalenders», dessen stets wiederkehrendes Merkmal die Dorfansicht von Heiden war.