Angesichts der überraschend starken US-Arbeitsmarktzahlen für Januar, loderten zunächst Zinssorgen auf. Es folgten Gewinnmitnahmen.
Der Fokus der Marktteilnehmer lag entsprechend auf der Rede von Jerome Powell am Dienstag im Economic Club of Washington. Der Fed-Chef sieht den Inflationshöhepunkt überschritten, hält aber weitere Zinserhöhungen für notwendig. Eine klare Absage in Richtung der Börsianer, die auf ein baldiges Abflauen des geldpolitischen Gegenwindes spekulieren. In einer ersten Reaktion überwog beiderseits des Atlantiks die Zuversicht auf eine erfolgreiche Bekämpfung der Inflation in den USA.
Unternehmen geben Jahresergebnisse bekannt
Im weiteren Wochenverlauf setzten die Aktienmärkte dann ihre Berg- und Talfahrt fort, da es an fundamentalen Impulsen für eine nachhaltige Aufwärtsbewegung mangelt. Derweil läuft die Gewinnsaison auf Hochtouren. Rund die Hälfte der SMI-Mitglieder haben ihre Zahlenkränze präsentiert. Der Trend zu eher durchwachsenen Ergebnissen setzte sich fort. Der Versicherungskonzern Zurich hat weniger Gewinn erwirtschaftet. Gründe sind mitunter die Veräusserung von Geschäftsbereichen sowie geringere Kapitalerträge. Für die Aktionäre gibt es dennoch Anlass zur Freude: Sie kommen in den Genuss einer um zwei Franken höheren Dividende (24 Franken je Aktie).
CS-Kunden ziehen Milliarden ab
Das schlechteste Ergebnis seit der Finanzkrise hat die Credit Suisse eingefahren. Sie verbuchte einen Verlust von 7,3 Milliarden Franken. Die Kunden zogen 2022 Gelder in Höhe von 123 Milliarden Franken ab. Für 2023 erwartet die Grossbank weitere Verluste. Swisscom hat im abgelaufenen Geschäftsjahr aufgrund von Sondereffekten weniger verdient, aber die eigenen Ziele erfüllt. Der Telekommunikationskonzern plant, eine Dividende von 22 Franken auszuschütten.
Licht und Schatten gibt es in der deutschen Industrie. Die Auftragslage war trotz schwächelnder Konjunktur zuletzt besser als erwartet. Die Bestellungen legten im Dezember gegenüber dem Vormonat um 3,2 % zu – das grösste Auftragsplus seit über einem Jahr. Grund zur Entwarnung gibt es aber nicht. Der versöhnliche Jahresabschluss ist primär einer Gegenbewegung zum Auftragseinbruch im November (-4,4 %) geschuldet. Der Trend weist weiter klar nach unten. Dass es derzeit nicht rosig um die deutsche Industrie steht, zeigt auch der Blick auf die Entwicklung der Gesamtproduktion. Diese ging im Dezember um 3,1 % zurück.
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