30.06.2022

Von Promis und Volksmärschen

Sitzen Jung und Alt aus Oberriet gemeinsam beim Redaktionswagen, hört man bald Erinnerungen über persönliche Begegnungen mit den Beatles und wie früher der Kirchgang zu Fuss das Training im Fitnesscenter ersetzte.

Von Gert Bruderer, Hildegard Bickel
aktualisiert am 02.11.2022
Gert Bruderer, Hildegard BickelAuf dem Coop-Parkplatz war am Mittwochabend eine temporäre, gut besuchte Festwirtschaft aufgebaut. Redaktion und Verlag von «Rheintaler» und «Rheintalischer Volkszeitung» luden unter Sonnenschirmen und bei angenehmen Temperaturen zum Austausch mit der Leserschaft ein. Hedy und Armin Lüchin-ger hatten einiges zu erzählen. Das taten sie dramaturgisch geschickt, indem sie die Spannung laufend erhöhten. Der in Montlingen aufgewachsene gelernte Koch Armin Lüchinger begann damit, dass seine Frau und er ab 1974 ein paar Jahre die «Rheintalische Volkszeitung» abonniert gehabt hätten und dann auf den bis heute gern gelesenen «Rheintaler» umgestiegen seien. Das Velo, mit dem Armin Lüchinger zum Redaktionswagen gekommen war, hat er seit 1995, und in all der Zeit war nicht ein einziges Teil zu ersetzen – auch nie ein Schlauch. Das seit 1969 verheiratete Rentnerpaar blickte weit zurück. Gemeinsam verbrachten sie in jungen Jahren zehn Monate in England, wo sie eine sehr schöne Zeit erlebten. Hedy Lüchinger war zuvor auch allein schon in England gewesen, ebenfalls während zehn Monaten, und hatte dort in einem noblen Restaurant gearbeitet – in Dedham. Abends trug sie stets die Appenzeller Tracht. Eines Tages kamen besondere Gäste, allerdings nicht am Abend, sondern zum Lunch. Die Beatles! Alle vier Bandmitglieder samt Manager und noch einer Person aus dem engsten Umfeld. Hedy Lüchinger besorgte Autogramme, allerdings nicht für sich selbst, sondern für Gäste. Sie selbst hatte die Beatles damals gar nicht gekannt. In Erinnerung blieb ihr der Schlagzeuger Ringo Starr. Hedy Lüchinger sagt: «Er hät immer gaagelet mit em Stuehl.»109 Kilometer zu Fuss, an zwei TagenManfred Dietsche, der Vater von Journalist Ralph Dietsche, kam im ehemaligen Schulhaus von Hub-Hard zur Welt und lebte dort als Kind. Sonntags hatte er in den Sechzigerjahren während längerer Zeit jeden Sonntag zweimal zu Fuss nach Kobelwald zu marschieren – am Morgen zum Gottesdienst, am Nachmittag zur Christenlehre. Knapp drei Kilometer hin und die gleiche Strecke zurück, insgesamt also elf bis zwölf Kilometer pro Sonntag. Vielleicht auch darum erbrachte Manfred Dietsche, der mit seiner Gattin Ruth oft an Volksmärschen teilnahm, in der zweiten Hälfte der Achtzigerjahre eine beachtliche Leistung.Innerhalb von zwei Tagen legte er 109 Kilometer zurück. Diese Gesamtstrecke ergibt sich aufgrund von zwei Märschen über die volle Marathon-Distanz (zweimal gut 42 km) sowie ei-nes 25-km-Marschs. Die reine Marschzeit betrug 21 Stunden. HinweisMehr Bilder auf rheintaler.ch unter Bilderstrecken.

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