30.06.2019

Von Namibia nach Berneck zurückgekehrt

Bei der Zuzügerbegrüssung in der MZH Bünt durfte Gemeindepräsident Bruno Seelos 70 der in den letzten beiden Jahren nach Berneck gezogenen «Neu-Bernecker» willkommen heissen.

Von Gerhard Huber
aktualisiert am 03.11.2022
Rund 350 Menschen haben in den letzten beiden Jahren ihre neue Heimat in Berneck gefunden. 70 dieser Zuzüger folgten der Einladung der Politischen Gemeinde und des Gemeinnützigen und Verkehrsvereins Berneck – GVV zu einem gemütlichen Abend in die MZH Bünt, wo sie schwungvoll begrüsst wurden. Denn die Veranstaltung wurde durch die «Guggesuuser» musikalisch begleitet, die sich trotz der tropischen Temperaturen ins Zeug legten, als ob schon wieder die «fünfte Jahreszeit» angebrochen wäre. Da schwangen die Röcke der weit überwiegend weiblichen Musiktruppe, es dröhnten die Trommeln und trompetete das Blech. Herrlich schräg, herrlich fröhlich.Grösste Weinbaugemeinde im Kanton St. GallenDenn Fröhlichkeit und Humor ist wichtig in Berneck. Und natürlich der Wein, worauf auch Gemeindepräsident Bruno Seelos in seiner Begrüssungsrede einging: «Berneck ist die grösste Weinbaugemeinde im Kanton St. Gallen. Rund ein Viertel der Trauben im Kantonsgebiet wird bei uns geerntet.» Anschliessend an das durch die Torkelküche unter der Leitung von Walter Bürgi zubereitete Menü, das von den charmanten Fussballerinnen des FC Au-Berneck serviert wurde, durften sich die Vertreter der Vereine und Korporationen präsentieren.Es gibt wohl viele Gründe, seinen Wohnsitz nach Berneck zu wechseln. So etwa der Zufall. Weil man das Einfamilienhaus, das man allein bewohnt hat, der eigenen Tochter übergeben hat. «Ich habe dann ganz gezielt im Raum zwischen Rorschacherberg und Widnau eine Wohnung gesucht und bin zu meinem Glück in Berneck gelandet», so die vor vielen Jahren in die Schweiz zugewanderte Christa B., die ihre schwäbische Abstammung nicht verleugnen kann. «Ich bin schon lange weg vom Schwabenland, aber den Dialekt bringe ich nicht weg.»Von Namibia zurück zu den WurzelnGanz anders die Lebensgeschichte des in England geborenen Adam Pfohl, der beinahe sein ganzes Leben in Südafrika und Namibia verbracht hat. Wo er dann auch Daniela, die Tochter des vor 50 Jahren nach Namibia ausgewanderten Hans Kaufmann kennen und lieben lernte. Daniela, Adam und ihre beiden Töchter Kerra-Leigh und Gabi sind vor neun Monaten – wie auch Hans Kaufmann – nach Berneck zugezogen, da es in Namibia im Sog der Probleme von Südafrika wirtschaftlich immer kritischer werde. «Ich habe Berneck nur aus den Erzählungen der Familie meiner Frau gekannt und bin sozusagen nach «Unbekannt» umgezogen. Aber es gefällt mir ausgezeichnet. Perfekt auch für die Kinder. Leichter hat es uns natürlich gemacht, dass die ganze Verwandtschaft hier lebt.» Und mit einem Schmunzeln ergänzt er: «Ich hätte aber nie gedacht, dass hier die Temperaturen höher als in Afrika sind.»

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