13.05.2021

Von Litscher ist Bestätigung plus gefordert

In Nove Mesto bestreiten die Cross-Country-Mountainbiker ihr zweites Weltcuprennen.

Von ys
aktualisiert am 03.11.2022
Dort, wo in der letzten Saison alle (zwei) Weltcups stattfanden, treffen sich die Mountainbikerinnen und Mountainbiker eine Woche nach dem Auftakt in Albstadt schon wieder. In Nove Mesto (Tschechien) stehen bereits die ersten Revanchen auf dem Programm – und für die Schweizerinnen und Schweizer geht es nochmals um die Startplätze an den Olympischen Spielen.Wie gewohnt findet am Freitag das Short Race statt (Frauen um 18, Männer um 18.45 Uhr). Am Sonntag messen sich Jolanda Neff und ihre Kolleginnen um 11.20 Uhr, während Thomas Litscher & Co. um 15.20 Uhr auf die Strecke gehen.Neff fehlt für ihre Taktik noch die RennhärteNicht nur Jolanda Neff dürfte sich vor einer Woche gefragt haben, wie der 21-jährigen Loana Lecomte in der Olympiasaison beizukommen ist: In der ersten Abfahrt verabschiedete sich die U23-Weltmeisterin auf Nimmerwiedersehen von den übrigen Fahrerinnen. Mit mehr als einer Minute Vorsprung auf Landsfrau Pauline Ferrand-Prévot, immerhin Elite-Weltmeisterin, stieg Loana Lecomte im Ziel so frisch vom Rad, wie andere wenn sie schnell 500 Meter zum Bäcker pedaliert sind.Einige ihrer 14 Weltcupsiege (zwölf im Cross Country) hat Jolanda Neff auf ähnlich überlegene Weise realisiert. Vom Profil der Vorausfahrerin hat sich die 28-Jährige inzwischen entfernt. Sie nahm die Rennen zuletzt abwartend in Angriff und setzte darauf, mit zunehmender Renndauer nach vorne zu fahren. Diese Taktik enthält das Risiko, den Postabgang zu verpassen. Sie kann aber bei genug Ausdauer auch Spitzenplätze bescheren. Am letzten Sonntag in Nove Mesto sah es für Jolanda Neff zuerst nach diesem Szenario aus. Schliesslich fehlte der Thalerin aber die Rennhärte, um an der Verfolgerinnengruppe dranzubleiben.Die Weltmeisterin von 2017 möchte endlich wieder mal im Weltcup reüssieren, aber im Hinblick auf ihr Saisonziel muss Neff noch nicht alle Karten aufdecken: Sie dürfte ihren Startplatz an den Olympischen Spielen in Tokio auf sicher haben. Ähnliches gilt wohl für Sina Frei (Zehnte in Albstadt). Um den dritten Platz duellieren sich die in Albstadt starke Linda Indergand und Alessandra Keller.Fährt Litscher auf seinem Terrain wieder angriffiger? Bei den Männern haben Nino Schurter und Mathias Flücki­ger mit Podestplätzen in Albstadt ihre Vormachtstellung im Schweizer Team gefestigt. Um den dritten Tokio-Startplatz bewarb sich am letzten Sonntag Thomas Litscher: Der Thaler, der heute Freitag seinen 32. Geburtstag feiert, gehörte zu den Gewinnern des Weltcupauftakts. Mit dem zwölften Rang verfehlte er zwar seinen Anspruch (Top 8), distanzierte aber seine Konkurrenten um den Startplatz deutlich – weder Filippo Colombo noch Lars Forster fuhren in Albstadt in die Top 50.Dabei muss man beachten, dass der Kurs in Albstadt dem hochgewachsenen Athleten Litscher nicht sonderlich behagt, der Parcours ist mit zwei langen Aufstiegen eher eine Angelegenheit für Kletterer. Darauf war die Taktik des Thalers auch ausgerichtet: Er blieb diszipliniert in der zweiten Verfolgergruppe. Vielleicht wäre mit mehr Angriffslust ein Top-8-Platz dringelegen, andererseits ist gerade Litscher oft genug für zu angriffige Fahrweise bestraft worden. Auf der Strecke in Nove Mesto, auf der Thomas Litscher regelmässig in die Top 10 fährt, kann er aber angriffiger erwartet werden.Vielleicht schon im Short Race an seinem 32. Geburtstag – im Kurzrennen vom letzten Herbst fuhr Thomas Litscher in Nove Mesto auf den zweiten Platz.

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