08.11.2019

Von Energiestadt enttäuscht

Die Generalversammlung der Fernheizung Breite AG heisst alle Anträge einstimmig gut.

Von René Jann
aktualisiert am 03.11.2022
René Jann Mit 511 vertretenen Aktienstimmen konnte Verwaltungsratspräsident Jacques Sinz auf eine sehr gute Präsenz der Aktionäre hinweisen. Mit Freude informierte er, dass die Sanierung der Fernheizzentrale in der «Höll» mit einem Kostenaufwand von 1,52 Mio. Franken abgeschlossen sei. Nach Abzug der Beiträge von der Energieagentur GmbH von 84000 Franken würden Nettokosten in Höhe der von 1,43 Mio. verbleiben. Hieraus resultiere gegenüber dem Budget eine Besserstellung um 33000 Franken.Falsch verstandene VorreiterrolleMit grossem Bedauern informierte Sinz, dass die Stadt Altstätten für die Sanierung der Anlage, mit derzeit 110 Anschlüssen, an die mit recht grossen Investitionen verbundenen neuen Gebäudeanschlüsse lediglich einen minimalen Energieförderbeitrag von 5175 Franken gesprochen habe. «Der Stadtrat konnte sich nicht für einen höheren Beitrag an unser Fernheizwerk mit Wasserspeicheranlage durchringen», erklärte er den darob entrüsteten Aktionären. Zu Recht fragten sich Letztere, ob die von der Fernheizung Breite AG schon frühzeitig wahrgenommene Vorreiterrolle in Bezug auf alternative Energie falsch verstanden worden sei. Und dies schon lange vor dem heute aktuellen Klimaschutz-Thema. Ein Aktionär wollte wissen, ob da nichts mehr zu machen sei. Ruedi Bartholet von der Geschäftsleitung erklärte, dass in diversen Gemeinden ein Energieförderungsreglement bestehe, das für Fernheizungen einen Förderbeitrag in erwähnter Höhe vorsehe. Wie weit aber für Neu-Anschliessende ein Förderbeitrag in Aussicht stehe, sei dahingestellt.Höherer Energiepreisauf Anfang JahrWeiter informierte Sinz, dass derzeit für Neuanschlüsse sieben Anfragen pendent seien. Wie bereits vor einem Jahr angesprochen, habe der Verwaltungsrat beschlossen, den Preis für die Energielieferung per 1. Januar 2020 um einen Rappen auf 13 Rappen pro Kilowatt zu erhöhen. Vergleichsweise würden andere Fernheizwerke 14 bis 17 Rappen verlangen. Mit der Massnahme wolle man die steigenden Kosten im Energiesektor, so etwa für die vorgegebene Rauchgasreinigung, die Aschenentsorgung und die stete Erneuerung und Erweiterung des Leitungsnetzes, im Griff haben. Gerade Ende Juni habe sich der Verwaltungsrat kurzfristig dazu entscheiden müssen, 55 Meter Leitung auf der Seite «Breite West» im Kostenaufwand von knapp 100000 Franken zu erneuern. Die zugekaufte Energie (Holzschnitzel) stamme zu 80 Prozent aus Waldungen im Gebiet Altstätten. In Minne brachte Verwaltungsratspräsident Sinz die Traktanden zur Abwicklung. Bilanz und Jahresrechnung wurden diskussionslos, ohne Gegenstimme genehmigt. Die Liquidität für die kommenden Aufgaben sei gegeben, beteuerte Sinz. Im Geschäftsjahr seien Sanierungskosten von 359000 Franken angefallen. Auf einer guten finanziellen BasisDie mobilen Sachanlagen hätten um 87000 Franken ordentlich und 320000 ausserordentlich abgeschrieben werden können, die Liegenschaft um 22000 Franken ordentlich und 55000 ausserordentlich. Insgesamt seien für 45000 Franken Hypotheken-Amortisationen vorgenommen worden. Die Jahresrechnung schliesst mit einem Gewinn von 12530 Fr. ab. Der Bilanzgewinn von 33508 Franken (20977 Fr. Vorjahr) wurde verteilt: 10000 Zuweisung der gesetzlichen Gewinnreserve, 23508 Vortrag auf neue Rechnung. Einstimmig wurde dem Verwaltungsrat Entlastung erteilt. Ohne Gegenstimme wurde er auch für eine weitere Amtsdauer von zwei Jahren bestätigt: Jacques Sinz (Verwaltungsratspräsident), William Canal und Erich Schmidheiny als Verwaltungsräte. Die Buchhaltungs- und Treuhand AG, Altstätten, wirkt weiter als Revisionsstelle. Mit einem Dank an Betriebsleiter Hanspeter Meier und die Mitarbeitenden der Forstgemeinschaft, Ruedi Bartholet und Projektleiter Josef Sonderegger lud Jacques Sinz die Aktionärsfamilie zum traditionellen «Dividenden-Znacht» aus der «Frauenhof»-Küche ein.

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