Am Freitag hat die Weinzunft Vinum Berneck zusammen mit den Rheintaler Wein- und Rebbauern das Wimmetfest gefeiert. Im Rahmen der Weinfestreihe «Der Torkelbaum ächzt» wurde am ersten Anlass die Ernte eingefahren. Es war ein gelungener Auftakt der dreiteiligen Reihe, in deren Zentrum die traditionelle Weinproduktion steht.
Aufzug der geschmückten Wagen
Mit dem Aufzug der 42 Winzergruppen wurden die geernteten Blauburgunder Trauben vom Lindenhausplatz in Berneck über die Neugasse hinauf zum Rathausplatz gebracht. Transportiert wurde das Traubengut mit Leiterwagen und mit alten Fuhrwerken, von Pferden gezogen, sowie alten Traktoren, für die es heute schon gar keine Ersatzteile mehr gibt. Die Reb- und Weinbauern trugen wie anno 1900 nostalgische, traditionelle Winzer- und Dorftrachten. Schon zum Start des Wimmetfests konnten die Zuschauer und Zuschauerinnen miterleben, wie eine Anlieferung der Trauben vor 100 Jahren vor sich ging und in diese historische Atmosphäre eintauchen. Die Gäste wurden von manch einem Winzer direkt vom fahrenden Wagen herab mit dem hauseigenen Wein bedient und konnten so Kostproben des jeweiligen Weinguts geniessen.
Empfang und Ehrung auf dem Rathausplatz
Auf dem Rathausplatz wurden die Winzer empfangen, die Weingüter dem Publikum vorgestellt und in den Ansprachen die Weinbauern gewürdigt und ihre Ernten gelobt. Dort fanden auch die Ehrungen statt und die Vergabe der Urkunden und goldenen Rebmesser an die älteren Bernecker Rebleute. Danach übernahm Bernecks Gemeindepräsident Bruno Seelos das Wort und begrüsste die Gäste und Winzer im grössten Weindorf des Rheintals und bedankte sich für ihr Kommen. Umrahmt von Tambouren- und Alphornspiel segneten die anwesenden Pfarrleute die Ernte und sprachen ein Gebet als Danksagung für den guten Ertrag und den warmen Sommer. Dann wurde es Zeit, die Trauben am Rathaus vorbei zum Museum Torkel Oberdorf hinauf zu transportieren.
Annahme der Reben im Torkel Oberdorf
Vor dem Torkel nahmen die Winzer die blauen Trauben in Holzbutten auf den Rücken und stellten diese auf der alten Waage ab. Martin Keller wog die Ernte und gab die Trauben weiter, um die Oechselgrade mit dem historischen Messgerät zu bestimmen. Die sehr guten Werte der diesjährigen Ernte lagen alle zwischen 90 und 120 Oechsle. Das Traubengut wurde in die grossen Standen im Torkel geschüttet und von Hand gestösselt. Noch einmal trug ein Winzer die Trauben auf dem Rücken bis zu ihrer letzen Station. Zwei Stufen musste die Maische hochgetragen werden und wurde dann im Holzfass eingesperrt. Nach der Ablieferung der Trauben waren die Winzer zum Trunk und Winzerschmaus eingeladen. Die Kapelle Pfauenhalde unterhielt die Rebbauern aus dem ganzen Tal musikalisch.