30.05.2022

Von der Quelle bis in die Badewanne

Vertreter der Ortsgemeinde Balgach gingen mit Primarschulkinder in den Wald und erklärten ihnen, was es alles braucht, bis bei einem zuhause Wasser aus den Hahnen fliesst. Ein lehrreicher Tag.

Von Monika von der Linden
aktualisiert am 02.11.2022
Es ist das Privileg der Sechstklässlerinnen und -klässler, dass sie jeweils im Frühjahr eine Exkursion auf dem heimatlichen Gemeindegebiet unternehmen dürfen. Wie oft die Ortsgemeinde Balgach den Informationstag für Schülerinnen und Schüler bereits durchgeführt hat, weiss Präsident Albert Weder nicht genau. «Ich bin seit 17 Jahren dabei und so lange gibt es auch den Anlass», sagt er. Es spielt auch keine grosse Rolle. Die 50 Kinder, die am Montag auf den Spuren der Ortsgemeinde durch den Wald und übers Feld streiften, wissen es nicht anders, als dass sie vor dem Übertritt in die Oberstufe einmal hinter die Kulissen des Alltäglichen schauen dürfen.240 Liter Trinkwasser pro Kopf und TagSandro Hartmann, Leiter Unterhaltsdienste der politischen Gemeinde, zeigte den Schulkindern, was nötig ist, damit das Rohwasser aus dem Wald als Trinkwasser in die heimische Leitung gelangt. Vom Werkhof der Forstgemeinschaft aus ging er mit einer Gruppe hinauf in den Wald zu einer von 24 Quellfassungen. Aus dieser Quelle tritt ein Teil der 440 Mio. Liter Wasser aus, die auf Balgacher Gebiet jedes Jahr verbraucht werden. «Auf jede und jeden von euch kommen also 240 Liter Wasser pro Tag», sagte Sandro Hartmann. «Das ist gut ei­-ne Badewanne voll.» Von der Quellfassung aus gingen die Kinder hinauf zum Reservoir Kapf. Es wurde im Jahr 1964 erbaut. Bedingt durch die Lage auf etwa 522 m ü. M. wird der nötige Druck erzeugt, damit das Wasser alle Haushalte und Betriebe erreicht. Das Reservoir hat 600 Kubikmeter Volumen, 400 sind Brauchwasser, 200 dienen als Löschwasserreserve. Im Reservoir wird das Rohwasser mit ultraviolettem Licht behandelt. So werden Bakterien abgetötet. Nach dem Prozess ist es Rein- oder Trinkwasser.Weiter beschäftigten sich die jungen Menschen mit der Arbeit der Jägerinnen und Jäger oder  sahen zu, wie ein Baum gefällt wird. Auf dem Lindenhof ging es um Milchwirtschaft und auf dem Eichhof um Mutterkuhhaltung. Auch erhielten die Schülerinnen und Schüler einen Einblick in die Korporation Ortsgemeinde: welche Aufgaben sie zu erfüllen und welchen Besitz sie zu verwalten, respektive zu pflegen hat.

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