Eine Fünftklässlerin bemerkte letztens:
Es ist ja ganz schön dumm, wir lassen die Rollos herunter, um dann das Licht einschalten zu müssen.
Ja, recht hat sie, dachte ich mir. Das war im Winter schon einfacher. Da fühlte ich mich an ein Kinderlied erinnert: «Der Hans im Schneckenloch».
«Dä Hans im Schneggeloch het alles, was er will. Und was er will, das het er nöd und was er het, das will er nöd…».
Der Hans ist nie zufrieden mit dem, was er hat. So möchte ich ja nicht sein. Und doch ertappe ich mich immer wieder dabei. Ich möchte ein neues Fahrrad kaufen, obwohl ich eines habe. Ich habe mir eine PS5 gekauft, obwohl die PS4 noch super funktionierte.
Sie kennen solche Situationen und Gedanken sicher auch. Doch woher kommen sie? Schneller, grösser, besser sind wohl die Worte unserer Zeit und haben durchaus ihr Gutes. Wie viele Entdeckungen wären nie zustande gekommen, hätte nicht jemand mehr gewollt?
Dankbar und demütig sein
Und doch, denke ich, wir sollten uns bewusster werden, was wir alles haben. Dankbar sein, demütig sein für das Wer, Wie und Was wir sind. Bei diesem Gedanken kam mir ein weiteres Lied in den Sinn: «Vergiss es nie», auch bekannt als «Du bist Du». Hören Sie es sich doch mal an, falls sie es nicht kennen.
Niemand anderes hat die gleichen Erlebnisse gemacht. Niemand anderes hat die gleichen Augen und niemand sieht die Welt durch die gleichen. Niemand anderes fühlt und denkt und handelt so wie ich oder Sie. Und das Wichtigste: Wir sind gewollt, keine Kinder des Zufalls oder eine Laune der Natur. Nein, es gibt einen Vater, der uns liebt und der uns dieses Leben geschenkt hat.
Dieses Leben mit all seinen Erfahrungen, guten und weniger schönen. Einen Vater, der mit uns diesen Weg geht und uns liebt, egal was wir haben oder wer wir in der Gesellschaft sind, egal woher wir kommen. Das kann ich mir nicht kaufen. Das kann sich auch der Hans nicht kaufen.
Dafür kann ich einfach nur dankbar sein.