14.06.2018

Von den Gedemütigten überholt

Den Gesa-Kickern reichten 50 Punkte nicht zum Aufstieg. Allerdings hängen deshalb nicht die Fahnen auf Halbmast, vielmehr freuen sich die Altstätter bereits auf die kommende Saison.

Von Günther Böhler
aktualisiert am 03.11.2022
Günther BöhlerBeste Mannschaft in der Rückrunde, mit 75 Treffern die Liga-Torfabrik und gemeinsam mit Weesen und Ruggell die beste Defensive in der 2. Liga, Grup- pe 1. Dies brachte jedoch dem FC Altstätten nicht den Meistertitel, denn wie hinlänglich bekannt, hatte am Ende der FC Widnau mit einem Punkt Vorsprung die Nase vorn.«Als es um den Aufstieg ging, hat es beim einen oder anderen im Endspurt psychologisch ein bisschen geklemmt», sagt Trainer Adrian Brunner, den eigentlich nur stört, dass man am Ende nicht das beste Team im Rheintal war.Den späteren Meister mit 7:1 gedemütigtNach 13 Spielen ohne Niederlage in Folge (elf Siege, zwei Remis) musste sich die Städtli-Elf sowohl Weesen als auch Montlingen auswärts mit jeweils 3:4 geschlagen geben und somit war der Titelkampf entschieden.Ob der Derby-König dieser Saison den Gang in die 2. Liga interregional überhaupt antreten wollte, ist allerdings eine ganz andere Geschichte. Mit einem 8:0 in Diepoldsau sowie dem 6:2 zu Hause gegen Au-Berneck und dem 7:1(!) gegen Meister Widnau auf der Gesa setzte die Brunner-Elf Glanzlichter im Rheintaler Fussball-Frühjahr. Für den Übungsleiter gab es aber auch Highlights ohne Torspektakel.So etwa der 1:0-Auswärtssieg gegen ganz starke Ruggeller. «Trotz zahlreicher Umstellungen haben wir eine super Partie abgeliefert», blickt Brunner stolz zurück.Der bald 39-Jährige kommt nicht umhin, neben dem hervorragenden Teamspirit auch die Qualität seiner Kicker zu loben. «Sowohl auf dem Platz als auch auf der Bank – es ist ja nicht immer leicht, sich mit der Reservistenrolle abzufinden – hat alles sehr gut gepasst. Hervorzuheben ist auch die Fairness, wir haben ganz wenige gelbe Karten gesehen», führt Brunner weiter aus. Hinter Widnau (42) hat Altstätten mit 52 Zählern am zweitwenigsten Strafpunkte.Doch in der nächsten Saison, für welche die Vorbereitung schon Ende Juni beginnt, steht laut Brunner die Uhr wieder auf Null. «Wir dürfen keinen Selbstläufer für die neue Spielzeit erwarten», warnt der Übungsleiter der Gelb-Schwarz-Roten vor Selbstzufriedenheit.Ein grosses Plus für die kommende Meisterschaft ist aber sicherlich, dass die Mannschaft fast komplett zusammenbleibt. Nur Said Sleman und Emre Altindal, die nur selten zum Einsatz kamen, stehen als Feldspieler nicht mehr zur Verfügung. Viel schwerer fällt der Abgang von Torhüter Benjamin Frei ins Gewicht, der sich voll und ganz seiner Masterarbeit widmen will. Die neue Nummer eins im Gehäuse des FC Altstätten wird aller Voraussicht Youngster Andrin Dietsche (20) sein. Mit den beiden A-Junioren Nando Eugster und Björn Ergens rücken zwei weitere Jungkicker nach, und wenn es nach Brunner geht, sollen noch zwei Junge aus der Region dazustossen.Torgarant Adis Hujdur bleibt beim FC AltstättenErstaunlicherweise keine Abwanderungsgelüste hegt Adis Hujdur, obschon die Nachfrage nach dem 22-Jährigen gross ist. Der Goalgetter, der frühen oft von Verletzungen gebremst worden war, zeigte eine hervorragende Saison und setzte den Ball 22-mal ins Tor. Bemerkenswert ist, dass Hujdur zwischen der sechsten und der 19. Runde immer mindestens einen Treffer erzielte.«Rackerer» Sahin Irisme, der wohl der wertvollste Spieler («Most Valuable Player») im Rheintal ist, folgt in der internen Wertung mit zwölf Treffern. Oldie Alfred Emuejeraye sowie Captain Ramon Gächter trafen je acht Mal ins Schwarze. Und auf das Konto von Kevin Steiger gingen in dieser Saison sieben Tore, die der Freistossexperte alle nach der Winterpause erzielte.Brunner, der sich in seinem dritten Amtsjahr nach Platz sechs (31 Punkte) und fünf (34 Punkte) mit 50 Punkten zum Vizemeister steigerte, richtet sein Augenmerk auch auf den bevorstehenden Generationenwechsel. «Das Ziel in der nächsten Saison wird nicht der Aufstieg sein», macht er deutlich. Ganz klar ist aber, dass der FC Altstätten auch 2018/19 anstrebt, das beste Rheintaler Team der 2. Liga zu sein.

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