17.12.2018

Von Clowns, Katzen und Raubrittern

Am Wochenende war im Ortsmuseum die «Retrospektive Kurt Metzler» zu sehen. Zu Ehren des regional bekannten Künstlers, der in diesem Jahr seinen 90. Geburtstag erreicht hätte.

Der in Balgach geborene und später in St. Margrethen wohnhafte Kurt Emil Metzler (1928 – 1988) schuf Tausende Werke. Er beherrschte viele Techniken, in denen er Landschaften und originelle Menschen porträtierte oder zeichnete. Die Vernissagebesucher am Samstag durften im Ortsmuseum Marbach zahlreiche seiner Bilder bewundern.Neben den in leuchtenden Farben gehaltenen Landschaftsbildern waren viele seiner bekannten Karikaturen zu sehen. Dazu zahllose Skizzen, vor allem aus dem Nachlass seines Bruders, die auflagen und von den Kunstinteressierten durchgeblättert werden konnten.«Es sind durchgehend Leihgaben, die wir ausstellen», sagte Christof Schulz, Kulturliebhaber und Kunstkenner, «der überwiegende Teil ist im Eigentum der Veronique da Souza Foundation. Einige brachten heute Besucher selbst mit.» So war die Vernissage keine der üblichen Art. Vielmehr eine Art Treffen alter Bekannter, die die Liebe zu den originellen Darstellungen des Kurt Metzler eint. Eine Tauschbörse, ein Ort, um Erinnerungen an den Künstler auszutauschen. Bekannt wurde Metzler hauptsächlich durch seine cartoonhaften Illustrationen, durch seine Karikaturen von Charakterköpfen. Berühmt die Darstellung von Clowns, die nie nur lustig daherkommen, sondern in deren Mimik sich immer eine Vielzahl der Gefühle widerspiegelt. Grossartig die Tierdarstellungen, wie etwa von seiner Lieblingskatze – «Kater Köbi».Kurt Metzler illustrierte auf beschwingte und witzige Art auch zahlreiche Bücher, wie die vergriffene «Grimmensteiner Ballade» von Fritz Schäuffele. Geschichtenerzählerin Mo Keist aus Widnau trug sie an der Vernissage lebendig und amüsant vor. Die dabei vorgestellten Metzler’schen Illustrationen zeigten jeweils mit wenigen, exakten Tuschstrichen die Welt des Raubritters Max von der Burg Grimmenstein, den das Schicksal bis an den Hof des Sultans Saladin verschlagen hatte und der zuletzt vom Blitz erschlagen wurde, als er einem Nonnenfräulein einen Kuss raubte.Auch der Appenzeller Autor Peter Eggenberger war gekommen und erzählte Geschichten aus seinem von Kurt Metzler kongenial illustrierten Buch «Druss ond dri». Die Besucher zeigten sich von den Werken des Malers begeistert. Wie etwa der Karikaturist Andy Posner, der mit seinem Vater und Kunstschulbetreiber Peter Posner aus Rorschach angereist war. «Ich war immer schon ein grosser Fan von Kurt Metzler. Ein Federstrich, und es hat schon gepasst. Er hat seine Bilder immer mit sicherer Hand gemacht und seinen ganz eigenen Stil entwickelt gehabt. Beneidenswert.»Gerhard Huber

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