16.01.2019

Von allen und für alle

Wer kennt die Antwort auf alle Fragen? Wen fragt man, möchte man etwas zum Aachener Dom, der Aare oder Aaron Burr erfahren? Wo gibt es Infos zu Zypern, Zytostatika und der Zyklonsaison im Südwestindik zwischen 2013 und 2014? Wer weiss, was ein Scheisstag ist, und wer kennt die Raufutter verzehrende Grossvieheinheit? Wussten Sie, dass der Mill Ends Park der kleinste Park der Welt ist und was Badgers sind? Und nicht zuletzt gibt es auf die­-ser Welt mindestens einen Ort, an dem Sie herausfinden kön­- nen, worüber das Rindfleischetikettierungsüberwachungsaufgabenübertragungsgesetz richtet.Seit dem 15. Januar 2001 sind die Zeiten vorbei, in denen man stundenlang die richtigen Nachschlagewerke in Bibliotheken suchte, um danach noch viel länger in denselben zu schmökern und Fakten zu sammeln. Entweder man wusste Bescheid und hatte sich die Fakten zu einem Thema im Kopf abgespeichert oder aber man musste wissen, wo Informationen darüber bezogen werden konnten.Vor 18 Jahren war die Geburtsstunde von Wikipedia, dem mittlerweile grössten Nachschlagewerk der Welt. Es ist weder ein Wörterbuch noch ein Ratgeber oder ein Ort für Essays. Die Verfasser der Artikel bemühen sich um Neutralität und wollen nicht tendenziös sein. Im Zweifel soll für jede Behauptung eine seriöse Quelle angegeben werden und alle Texte sollen auch von anderen genutzt werden dürfen.Wälzte ich während der Kanti-Zeit das Bertelsmann-Universallexikon oder die Brockhaus-Enzyklopädie, blätterte ich während des Studiums vornehmlich durch den kleinen Pauly. Das wahrhaft deutsche Wörterbuch zählte jahrelang zu meinen treus­ten Begleitern, doch ab 2001 hiess die Antwort auf alle Fragen – Wikipedia.

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