Vom Neuen zum Alten Rhein

Für das kommende Jahr hat sich der Verein Rhein-Schauen einmal mehr etwas Neues einfallen lassen. Angeregt durch die neue Ausstellung «Alpenrhein.Geschichte» haben die Verantwortlichen ein neues Programm mit einer neuer Strecke zusammengestellt.«Erstmals arbeiten wir auch mit der Schweizerischen Bodensee-Schifffahrt zusammen», sagt Geschäftsführer Markus Dietrich. Wie die neue Strecke gefällt, wurde im Rahmen einer Probefahrt mit 50 Fahrgästen ermittelt.Museumsrundgang, Bahn und SchiffDie Tagestour startete am Vormittag mit einer einstündigen Führung durch das Museum Rhein-Schauen. Anschliessend ging es mit dem Rheinbähnle, gezogen von der Dampflokomotive, an die Rheinmündung, vorbei am einzigartigen Naturschutzgebiet Rheindelta mit seinen Halbinseln, Buchten und Feuchtgebieten.Wegen seiner besonderen Pflanzen- und Tierwelt wurde das Rheindelta 1976 per Verordnung unter Schutz gestellt und konnte seither um wertvolle Teilbereiche erweitert werden. Kein Ufergebiet am Bodensee soll so attraktiv sein wie die unberührte Landschaft des Mündungsgebietes zwischen Fussach, Höchst, Gaissau und dem offenen See.Mit neuen Eindrücken ging für die 50 Passagiere die Reise mit der MS Rhyspitz weiter. Zuerst ein Stück auf den Bodensee, bald aber wieder zurück, diesmal an die Mündung des Alten Rheins. Dort führt die einmalige, wild-romantische Flusslandschaft durch das Naturschutzgebiet des Altenrheins bis nach Rheineck.Auch dieses Naturschutzgebiet ist ein bedeutendes Brut- und Rastgebiet für Vögel. Auch die Pflanzen- und Kleintierwelt beeindruckt mit einer Vielzahl seltener Arten. Von Rheineck ging es dann wieder zurück zum Neuen Rhein, wo die Dampflokomotive bereits auf die Fahrgäste wartete. Der interessante und lehrreiche Tag endete wieder in Lustenau am Bahnhof Rhein-Schauen.Von Rorschach nach LustenauAm gleichen Tag konnten auch Gäste ab dem Rorschacher Hafen bis an die Mündung des Neuen Rheins und anschliessend mit der Dampflokomotive zum Museumsrundgang nach Lustenau fahren. «Auf diese Art vermeiden wir Leerfahrten, sowohl mit der Bahn als auch mit dem Schiff», erklärt Markus Dietrich.Nach dieser erfolgreichen Probefahrt will der Geschäftsführer diese Themenfahrt definitiv nächstes Jahr ins Programm aufnehmen. Der Verein Rhein-Schauen setzt sich seit 25 Jahren dafür ein, das historische Jahrhundertbauwerk der Internationalen Rheinregulierung und seine Zukunft im Bewusstsein der Bevölkerungen zu erhalten. Letzes Jahr wurde die Halle 1 mit dem Thema «Alpenrhein.Geschichte» erneuert. Das inhaltliche Herzstück der Ausstellung bildet die Geschichte der Regulierung des Alpenrheins mit den grossen Projekten, dem Fussacher und Diepoldsauer Durchstich. Die Ausstellung in der Halle 2 zeigt die typischen Lebensräume im Alpenrheintal, die die Identität des Raumes prägen. Es sind dies von Gewässern geschaffene Landschaften wie Ried, Auwald und der Rheinlauf. Den verschiedenen Kraftquellen widmet sich die Ausstellung in der Lokremise. Sie zeigt die Entwicklung der Dienstbahn und der Rheinregulierung im Laufe der Zeit. Das Museum ist wäh­- rend der Saison, zwischen 29. April und 28. Oktober, von Donnerstag bis Freitag, 13 bis 17.30 Uhr, geöffnet. (pd/mia)