Vitzthum profitiert von Schurters Sieg

Mountainbike Nach zwei «Niederlagen» zu Beginn der Saison hat Nino Schurter die letzten zwei Cross-Country-Weltcups gewonnen. In Les Gets (Frankreich) setzte er sich in einem Ausscheidungsrennen vor dem Südtiroler Gerhard Kerschbaumer durch.Damit totalisiert der Bündner 32 Weltcupsiege, der zurückgetretene Absalon hält mit 33 den Rekord. Schurter möchte diesen in den zwei August-Weltcups in Val di Sole und Lenzerheide knacken – wohl vor allem deshalb verzichtet er auf einen Start an der EM am 28. Juli. Damit rückt der 24-jährige Simon Vitzthum ins achtköpfige EM-Team von Swiss Cycling nach. Er hat sich diese überraschende Selektion mit starken Auftrit-ten an den Rennen des Swiss Cups verdient, vor allem an der Schweizer Meisterschaft gelang dem Fahrer des Teams Bischibikes mit dem sechsten Rang ein wertvolles Resultat. Im Weltcup tut er sich aber schwer, auch in Frankreich musste sich Vitzthum mit dem 61. Rang begnügen. Der in diesem Sommer auch auf der Bahn erfolgreiche Vitzthum muss bei seiner EM-Premiere allerdings nicht so weit hinten starten wie sonst.Nicht auf Touren kommt der 30-jährige Thaler Thomas Litscher. Er startete gut (Achter nach der ersten Runde), brach dann aber ein und fiel auf Rang 28 zurück. Ein Lichtblick war dagegen der 46. Rang des jungen Noah Blöchlinger aus Heiden.Neff auf dem Podest, aber Rückstand wird grösserDas Rennen der Frauen verlief geordneter als vor einer Woche in Andorra. Weltmeisterin Kate Courtney setzte sich in der zweiten von sieben Runden ab und blieb bis am Schluss allein an der Spitze. Damit hat die US-Amerikanerin die Führung im Gesamtweltcup ausgebaut, auch weil sie am Freitag bereits im Short Track gewonnen hatte.Drei Weltcup-Veranstaltungen vor Schluss kann wohl nur noch Titelverteidigerin Jolanda Neff die Nordamerikanerin am erstmaligen Gewinn des Gesamtweltcups hindern. Die 26-jährige Thalerin fuhr im vierten Cross-Country-Rennen der Saison zum dritten Mal aufs Podest; sie wurde wie vor einer Woche Zweite.Den ersten Sieg verpasste sie wegen Problemen in der zweiten Runde. In diesem Durchgang verlor sie etwa 45 Sekunden auf die Schnellsten und fiel aus den Top 15. Neff erholte sich aber schnell und startete wie vor einer Woche ihre Aufholjagd. Schnell positionierte sie sich auf dem zweiten Rang. Courtney blieb aber ausser Reichweite, sie verteidigte den Vorsprung um eine halbe Minute. Les Gets, das nahe am Wallis liegt, war 2004 WM-Austragungsort (Schurter wurde damals Junioren-Weltmeister). Am Wochenende kehrte der Weltcup-Tross in die Savoyer Alpen zurück. Man kann sich fragen, weshalb das geschehen ist: Les Gets bietet eine langweilige Strecke mit vielen Wiesenpassagen, da gäbe es doch sicher attraktivere Kurse für ein Weltcupwochenende. (ys)