Der entfesselte Vorarlberger Daniel Geismayr gewann die zweite Etappe mit 2 Minuten vor Vitzthum, der seinem ärgsten Konkurrenten Lukas Flückiger rund 30 Sekunden abnahm. Damit feiert der 25-Jährige den Gesamtsieg, denn Geismayr war schon in der zweiten Etappe nach technischen Problemen ausser Rang und Traktanden gefallen.Vor dem abschliessenden 64-Kilometer-Rennen um Silvaplana und St. Moritz lag Simon Vitzthum eine Sekunde vor Flückiger in Führung. Julian Schelb mit genau 4 und Thomas Litscher mit 4:39 Rückstand lauerten dahinter. Der 31-jährige Thomas Litscher fuhr in der Verfolgergruppe mit Flückiger und Schelb auf das Dach des Bike Giro, den 2615 Meter hohen Suvretta-Pass. Im Finish konnte der Thaler Schelb noch ein paar Sekunden abnehmen, diesen aber nicht mehr vom dritten Rang in der Gesamtwertung verdrängen. Einen Podestplatz hatte der Vorjahres zweite in der ersten Etappe vergeben, in der er mit dem neunten Platz vorliebnehmen musste. Am Samstag war Litscher im Regen der kämpferischste Fahrer im Feld und auch am Sonntag fand er in der ersten Verfolgergruppe Unterschlupf.Simon Vitzthum hatte im Engadin die erste Etappe gewonnen und war auf dem zweiten und dritten Teilstück jeweils Zweiter geworden. Er trug das (nicht existente) Leadertrikot über die ganze Tour hinweg, seinen einzigen verbliebenen Widersacher Lukas Flückiger, in seiner Karriere schon WM-Medaillengewinner, konnte der Rheinecker auf dem abschliessenden Teilstück nochmals in Schach halten. Vitzthum wurde letztes Jahr Schweizer Meister in der Bahn-Verfolgung und im Strassen-Bergfahren, In seiner angestammten Sparte Mountainbike ist der Sieg am Engadin Bike Giro, dem ersten Rennen nach der Corona-Pause, sein bisher grösster Erfolg.In einer Woche ist der Start zum Swiss Bike Cup in Leukerbad geplant. Ob der Anlass aber tatsächlich stattfinden kann, ist noch unsicher. Vitzthum würde bei einer Absage des Cross-Country-Rennens versuchen, in Martigny seinen Schweizer Meistertitel im Bergfahren zu verteidigen.