27.11.2019

Vitzthum findet Weltcup-Team

Der 24-jährige Rheinecker Mountainbiker fährt die nächsten zwei Saisons für den Schweizer Rennstall jb-Brunex Felt.

Von Yves Solenthaler
aktualisiert am 03.11.2022
Simon Vitzthum hat beim Team jb-Brunex Felt, das von Joe und Lisa Broder geführt wird, einen Zweijahresvertrag unterschrieben. Gemeinsam mit dem gleichaltrigen Österreicher Max Foidl und drei Frauen bildet er das Weltcup- Elite-Team von jb-Brunex.Das langjährige Nachwuchsteam stieg vor drei Jahren im Weltcup ein, als sich Thomas Litscher jb-Brunex Felt anschloss. Der Thaler ist inzwischen in einem anderen Rennstall beschäftigt, gehörte zum Team, als er 2017 die WM-Bronzemedaille gewann. Seit einem Jahr fährt Litscher aber für ein anderes Team.Der bisherige Bischibiker Vitzthum hat selbst nach einem neuen Team Ausschau gehalten und mit einem Anruf bei Joe Broder offene Türen eingerannt: «Ich suchte ein Weltcup-Team, mein neues Team suchte einen Fahrer mit ausreichend UCI- Punkten, um weiterhin im Weltcup starten zu können – so haben wir uns mühelos gefunden.»«Simon Vitzthum ist in der grossen Schweizer Weltklasse bisher immer etwas unter dem Radar geflogen», schreibt der Rennstall in der Medienmitteilung. Teamchef Joe Broder ist aber von den Fähigkeiten des 24-Jährigen überzeugt: «Es mangelt ihm nicht an Kampfgeist und er befindet sich auf allen Strecken zurecht. Besonders beeindruckt hat mich Simon beim Swiss Cup in Andermatt, als er dem Italiener Gerhard Kerschbaumer lange Paroli bot.» Gerade im Swiss Cup, in dem Vitzthum auch in Leukerbad und Gränichen (Sechster an der Schweizer Meisterschaft) Spitzenergebnisse gelangen, zeigte er, dass er mit berühmteren Schweizer Konkurrenten mithalten kann.«Nur in neuen Farben und mit einem anderen Velo»Im Weltcup gelangen dem Rheinecker zwei Top-40-Plätze, aber seine internationalen Ergebnisse sind von hinteren Startpositionen geprägt. Nach zwei Jahren als Elitefahrer ist Vitzthum in der UCI-Weltrangliste auf dem 81. Platz angelangt, mit Hilfe des neuen Teams möchte er in den Bereich der Top 50 vorstossen. «Bisher hing der Support an den Eltern, und ich war mein Mechaniker. Bei jb-Brunex Felt muss ich nicht mehr so viel organisieren», sagt Vitzthum. Zudem erhoffe er sich vom starken Teamkollegen Foidl Inputs etwa bezüglich Linienwahl. «Sonst ändert sich nichts, ausser dass ich mit einem anderen Velo und in Orange-Schwarz fahre», sagt Vitzthum. Das bedeutet: Er arbeitet weiterhin mit Teilzeitpensum als Velomechaniker und er stellt sein Rennprogramm nicht grundlegend um. So wird Vitzthum auch im nächsten Jahr als Bahnfahrer im Einsatz stehen. Auf dem Oval wurde er im Juni Schweizer Meister, auch im Strassen-Bergfahren trägt Vitzthum seit dem Herbst das Trikot mit dem Schweizer Kreuz. Insgesamt bestritt der Vielfahrer 2019 mehr als 150 Rennen an etwa 60 Renntagen – zuletzt das Viertagesrennen in Genf, wo Vitzthum zusammen mit Tristan Marguet den zweiten Platz belegte.

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