01.03.2021

Virtuell in Biel, live in Bellinzona

Die seit mehreren Jahren ausgeschriebene Bieler Trophy fand als erster virtueller Eiskunstlauf-Wettkampf statt.

Von Maya Seiler
aktualisiert am 03.11.2022
Zwischen Oktober und März ist der Wettkampfkalender im Eiskunstlaufen zu normalen Zeiten gefüllt mit Wettbewerben; praktisch an jedem Wochenende findet in irgendeiner Eishalle der Schweiz ein Anlass statt. Im Corona-Winter gab es seit November nur noch Absagen; auch die nach Neujahr angesetzten Bewerbe wurden teils gestrichen, teils verschoben, in der Hoffnung, dass doch noch eine reguläre Durchführung möglich würde.So gab es für die Bieler Trophy mehrere Verschiebungen, bis sich die Klubfunktionärinnen zu einem virtuellen Ablauf entschieden. Alle angemeldeten Läufer konnten die Kür zu Musik und im Kürkleid auf ihrer heimischen Eisbahn einem Kamerateam vorführen und zur Bewertung an den EC Biel einschicken. Als Highlight organisierte der Verein eine Übertragung per Livestream. «Live» ist zwar ein irreführender Begriff, denn die Küren waren ja zu verschiedenen Zeitpunkten daheim eingespielt worden. Aber über einen Link konnten alle Angehörigen und Fans am vergangenen Samstag die Vorführungen miterleben. Die Vorträge begannen um 10 Uhr mit den Zweitstern-Kindern und endeten erst nach 22 Uhr mit der Silber-Kategorie.13 Rheintaler Eissportlerwaren virtuell dabeiDabei waren auch zehn Läuferinnen und drei Läufer vom Eislaufverein Mittelrheintal. Die Küren wurden am 30. Januar von 11.30 bis 14 Uhr aufgezeichnet: Zwei erwachsene EVM-Läuferinnen – Valeria und Alina Klein – machten die Videoaufnahmen. Die jungen Eissport-Begeisterten konnten ihre Kür jeweils zweimal laufen; der bessere Lauf wurde eingereicht. Die Läuferinnen und Läufer hatten grossen Spass an diesem Anlass.Es war ja dieses Jahr der einzige Wettkampf, der stattfinden durfte, und in dem auch die Kürkleider endlich mal getragen werden konnten. Das beste Resultat erreichte Jil Seitz aus Balgach; sie lief bei den älteren Interbronze-Mädchen auf den ersten Platz. Auf das virtuelle Treppchen in ihren Kategorien kamen auch die drei Buben Arn Kortekaas, Leandro Wetterau und Timon Suhner, die jeweils ohne Konkurrenz angetreten waren. Für die jungen Widnauer war es ein kurzer Wettkampfeinsatz ohne aufwendige Reise nach Biel, aber auch ohne Zuschauer und mit einem unsichtbaren Preisgericht.Wichtiger Testerfolgin BellinzonaNicht virtuell, sondern live in Bellinzona konnte die EVM-Läuferin Lorena Koller am Samstag auch noch einen Testerfolg feiern: Sie bestand den Silbertest des Schweizer Eislaufverbands. Dieser verlangt eine Kür mit sechs Doppelsprüngen, davon zwei in Kombination, zwei Pirouetten und eine Schrittfolge. Mit einer fast perfekten Vorführung erreichte Lorena Koller das schöne Resultat von gut 43 Punkten.Der Silbertest erlaubt ihr, in der nächsten Saison in der Kategorie Nachwuchs anzutreten.[caption_left: Lorena Koller präsentiert zusammen mit Trainerin Antonella die Nauta stolz ihr Silbertest-Diplom.]

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