28.06.2021

Vier persönliche Bestzeiten in zwei Tagen

Daniel Löhrer gewinnt an der Schweizer Meisterschaft Silber über 200 m und brilliert auch über 100 m. Alina Tobler siegt im Dreisprung.

Von ys
aktualisiert am 03.11.2022
Leichtathletik An den dreitägigen Meisterschaften in Langenthal gab es einige Geschichten: Das Sprint-Weltklasseduell zwischen der siegreichen Mujinga Kambundji und Ajla Del Ponte, der Hochsprung von Salome Lang in die Weltspitze und der 400-m-Hürden-Lauf des früheren Europameisters Kariem Hussein, der ihn vom Nullpunkt aus an die Olympischen Spiele in Tokio bringt.Bestzeit in knapp zwei Jahren um 1,36 s verbessertEin Kapitel für die Erzählung über die Schweizer Meisterschaften der Elite schrieb auch der 23-jährige Eichberger Daniel Löhrer. Der Sprinter vom STV Oberriet-Eichenwies brachte nämlich das Kunststück fertig, vier persönliche Bestleistungen in zwei Wettkämpfen aufzustellen. Am Freitag im 100-m-Sprint steigerte sich Daniel Löhrer von erst vor zwei Wochen erzielten 10,69 Sekunden über 10,64 (Vorlauf) auf 10,61 (Final). Nur im Halbfinal (10,79) blieb der 23-Jährige über seiner bisherigen Bestzeit, qualifizierte sich aber für den Endlauf der Top 6, wo Löhrer trotz seines Exploits nicht in den Medaillenkampf eingriff und Fünfter wurde.Löhrers Auftritte am Starttag versprachen einiges für den Wettkampf vom Samstag über 200 m. Denn die längere Sprintdistanz ist die Paradedisziplin des starken Kurvenläufers. Vor einem Jahr hatte er an den Schweizer U23-Meisterschaften die Silbermedaille gewonnen und war in der Elite um nur neun Hundertstelsekunden an Edelmetall vorbei geschrammt. Löhrer, der sich schon in der letzten Saison massiv gesteigert hatte, sagte schon damals: «Ich möchte in naher Zukunft auch in der Elite eine Medaille holen.»Am Samstag ist diese Zukunft eingetroffen. Löhrer erzielte mit 21,02 Sekunden die zweitschnellste Zeit hinter Alex Wilson von Old Boys Basel. Der Schweizer Topsprinter war bereits im Vorlauf in derselben Serie wie Löhrer gelaufen – auch dort war der Eichberger mit 21,26 s Zweitschnellster. Vor den Meisterschaften lag Löhrers Bestzeit bei 21,41 Sekunden, er verbesserte sich also um satte 0,39 Sekunden. Seit Ende 2019 hat er seine Bestzeit um 1,36 Sekunden gesenkt.Dabei war Daniel Löhrer nicht der Einzige in der Familie, der eine neue Bestzeit aufstellte: Seine eineinhalb Jahre ältere Schwester Sandra Löhrer schaffte dies über 800 m – 2:16,23 Minuten reichten indes knapp nicht für den Finaleinzug. Alina Tobler: Ein guter Versuch reichte für GoldDaniel Löhrers Silbermedaille hat einen goldenen Glanz, wirklich golden war die Medaille, die Alina Tobler erhielt. Die 22-jährige Walzenhauserin vom LC Brühl gewann wie vor einem Jahr die Goldmedaille im Dreisprung. Dabei wurde sie ihrer Favoritenrolle deutlich gerecht: Bereits mit dem zweiten Versuch auf 12,85 Meter hatte sie das Leistungsvermögen ihrer Konkurrentinnen übertroffen. Die restlichen vier Sprünge konnte Tobler nutzen, um die 13-m-Marke ins Visier zu nehmen, die sie an den Schweizer Meisterschaften vor einem Jahr erst- und bisher einmalig geknackt hatte (13,01 m). Das Risiko führte aber nicht zu einer persönlichen Bestweite, sondern zu drei ungültigen Versuchen. Alina Tobler kann’s verschmerzen: Die Vorderländerin gewann dennoch ihren zweiten Schweizer Meistertitel in der Elite.Für die 25-jährige Riccarda Dietsche vom KTV Altstätten hingen die Trauben hoch, weil alle drei Schweizer Spitzensprinterinnen zum 100-Meter-Wettkampf in Langenthal antraten. An der Spitze zündeten Kambundji und Del Ponte ein Feuerwerk, dahinter kam Dietsche bis an 0,12 Sekunden an die Drittplatzierte Salomé Kora vom LC Brühl heran. Auch die KTVA-Sprinterin stellte eine persönliche Bestzeit auf, im Halbfinal lief sie 11,41 s und im Final 11,45 – auch unter ihrer bisherigen Bestzeit (11,48).Riccarda Dietsche ist klar die Nr. 4 der SchweizEs ist ein vierter Platz, der nicht ganz so undankbar ist, weil es für Dietsche vor allem darum geht, das Olympia-Ticket (mit der Staffel) zu erreichen. In diesem, mit den Schweizer Meisterschaften abgeschlossenen Rennen hält sie als klare Nr. 4 der Schweiz gute Karten in der Hand. Swiss Athletics wird sein Olympiakader am kommenden Samstag bestimmen.Der 20-jährige Altstätter Jodok Buschor stellte im Zehnkampf eine persönliche Best­leistung auf (Fünfter mit 6572 Punkten), seine gleichaltrige Vereinskollegin Aylin Rudolph über 200 m, wo sie mit 24,71 den 15. Platz belegte. Gar ein Finaleinzug gelang der 21-jährigen Widnauerin Larissa Bertényi (LC Brühl), sie erreichte über 100 m Hürden den fünften Platz.Schweizer MeisterschaftenMänner. 100 m: 5. Daniel Löhrer 10,61 Sekunden. 200 m: 2. Daniel Löhrer 21,02 s. Dreisprung: 6. Gianluca Hidber (KTV Altstätten) 13,92 m. Weitsprung: Sandro Graf (Altstätten) ohne gültigen Versuch. Stabhochsprung: 9. Maurin Buschor (Altstätten) 4,50 m. Speerwerfen: 9. Daniel Hutter (STV Kriessern) 55,11 m. Zehnkampf: 5. Jodok Buschor 6572 Punkte.Frauen. 100 m: 4. Riccarda Dietsche 11,45 s, 21. Aylin Rudolph 12,28, 22. Larissa Bertényi 12,28. 200 m: 15. Aylin Rudolph 24,71 s. 100 m Hürden: 5. Larissa Bertényi 13,69 s. 800 m: 18. Sandra Löhrer 2:16,23 Min. Dreisprung: 1. Alina Tobler 12,85 m. Weitsprung: Lena Bischofberger (Altstätten) ohne gültigen Versuch. Hammerwerfen: 9. Nina Oertle (LC Brühl) 41,91 m.

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