15.09.2020

Vier Künstler spielen «Zauberflöte»

Eine Flöte, eine Gitarre, ein Cello und ein Schauspieler inszenierten zusammen Mozarts «Zauberflöte».

Von Max Pflüger
aktualisiert am 03.11.2022
Eigentlich fast unvorstellbar: Genügen vier Künstler, um eine der aufwendigsten Opern der Musikgeschichte aufzuführen? Antwort auf diese Frage gab der Verein Kirche und Kultur – Kultur in der Kirche Wolfhalden (www.kukkik.ch) am vergangenen Sonntagabend. Mit dem Musiktheater «Zauberflöte» konnte der Wolfhaldener Kulturorganisator erstmals seit Ausbruch der Covid-19-Pandemie wieder zu einem Konzert einladen.Der französische Gitarrist Antoine de Lhoyer (1768 bis 1852) bearbeitete Mozarts bekannte Oper für Flöte, Viola und Gitarre. Das Ostschweizer Edes- Ensemble, Daniel Pfister (Flöte), Johanna Degen (Cello) und Christian Bissig (Gitarre) hat diese Vorlage um einige Arien erweitert und bringt sie zusammen mit dem St. Galler Schauspieler Matthias Peter als Musiktheater auf die Bühne. Schwungvoll und rasant spielt Matthias Peter zur Einführung ein Gespräch zwischen Emanuel Schickaneder und Wolfgang Amadeus Mozart. Schickaneder (1751 bis 1812) war Sänger und Schauspieler, Dichter und Regisseur, Impresario und Theaterdirektor und schrieb unter anderem als Autor auch das Libretto zur Mozart-Oper «Zauberflöte». Im Gespräch erläutert er dem Komponisten die Grundideen zur «Zauberflöte», deren Inhalt sich im Dreieck altägyptische Mythologie, Wiener Gesellschaftsklatsch und Freimaurergeist bewegt. Mit reicher Gestik, Humor und Witz gibt der Schauspieler nebst einem Inhaltsüberblick auch Hinweise zur Interpretation des Geschehens. Zwischen den musikalischen Vorträgen fasst er dann in der Person Schickaneders immer wieder die Inhalte zusammen.Wirklich grossartig machte das Opernerlebnis aber die fantastische Leistung des Edes-Ensembles. Gelungene Arrangements der bekannten und beliebten Opernarien wie «Dies Bildnis ist bezaubernd schön», «Ein Vogelfänger bin ich ja», «In diesen heil’gen Hallen», oder «Ein Mädchen oder Weibchen» und andere mehr liessen den Eindruck eines ganzen Orchesters entstehen. Das virtuose Trio entführte die Zuhörer gleichsam in die grossen Opernhäuser der Welt und erntete dafür einen tosenden Schlussapplaus.

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