27.05.2022

Vieles war neu im neuen Theater

Der Diogenes-Theaterverein Altstätten hielt erstmals eine Hauptversammlung an seinem neuen Standort in der Prestegg ab.

Von René Wuffli
aktualisiert am 02.11.2022
Es waren runde, nicht mehr eckige Tische, es war der Prestegg-, nicht mehr der Diogenes-Garten, es war ein Apéro riche, nicht mehr ein Nachtessen – und es war ein neuer Theatersaal. Vieles war neu an der Hauptversammlung des Diogenes-Theatervereins. Was blieb, war eine gute Stimmung und ein finanziell gesunder, gut organisierter Verein. Michel Bawidamann, Präsident des Vereins, wies denn in seinem Jahresbericht auch auf die «drei gewichtigen Themen» im Vereinsjahr 2021/22 hin: Die Eröffnung des neuen Diogenes-Theaters in der Prestegg, den möglichst raschen Übergang von der Pandemie zum normalen Theaterbetrieb mit dem Ziel, trotz der Corona-Einschränkungen das Bestmögliche anbieten zu können, sowie die finanzielle Sicherheit des Theaterbetriebs zu gewährleisten. Alle drei Ziele seien erreicht worden. Die Saison habe vor allem aus Impro­visationen bestanden, für einmal nicht durch Künstler und Künstlerinnen, sondern durch die Programmierung des gesamten Spielbetriebs. «Es ging vor allem darum, die Übersicht über abgesagte, verschobene, wieder abgesagte und dann wieder verschobene Gastspiele zu gewinnen», sagte Bawidamann.[caption_left: Erstmals fand die Hauptversammlung im Prestegg-Garten statt.]Eigenproduktionen wurden zu HöhepunktenDer 26. November 2021 wird als Eröffnungstag der Liegenschaft Prestegg und damit des neuen Diogenes-Theaters in die Geschichte eingehen. Rund 1400 Besucher und Besucherinnen liessen sich den Tag der offenen Tür nicht entgehen. Beim Galaabend eine Woche darauf war der Theatersaal berstend voll. Zu Höhenflügen entwickelten sich die Eigenproduktionen. Im Juni war es die «Panne» von Friedrich Dürrenmatt und im Spätherbst und diesen Frühling das Musical «Show Star» von Sandro Moreni; dieses wurde von über 1000 Besuchern gesehen.Im Vereinsjahr zählte das Theater rund 7800 Gäste. Zu diesem beachtlichen Erfolg haben auch die 17 Schulvorstel­lungen sowie das attraktive Aktivprogramm beigetragen. «Bei den Schulvorstellungen haben wir richtiggehendend Nachholbedarf gespürt», bemerkte Michel Bawidamann. Der Diogenes-Verein, dem 801 stimmberechtigte Mitglieder angehören, erfreut sich gesunder Finanzen, aus dem Rechnungsjahr resultierte ein kleiner Gewinn von 926 Franken. Beachtliche Rückstellungen erlauben es dem Vorstand, Investitionen in eine verbesserte Sicht­barkeit im Theater (es werden Bühnenelemente eingebaut) zu tätigen sowie das Theater strategisch weiter entwickeln zu können. [caption_left: Der Vorstand des Diogenes-Theatervereins leistete 6000 Arbeitsstunden.]6000 Arbeitsstunden im MilizsystemIm Vereinsjahr konnte das Diogenes-Theater 103 Aufführungen mit Licht und Ton «über die Bühne bringen», und an 250 Tagen wurde das Theater für Gastspiele, Proben von Eigenproduktionen, Schulen, Tanz und Drittnutzung genutzt. In diesem ganzen Spektrum leisten die elf Vorstandsmitglieder deutlich über 6000 Arbeitsstunden. Diese Zahlen animierte ein Vereinsmitglied zu Dankesworten an den Vorstand, indem er auf dessen enorme Arbeit hinwies und verdeutlichte, dass dies alles im Milizsystem erbracht werde. «Man kann es fast nicht glauben», sagte er anerkennend.Vizepräsidentin Petra Hoppe sprach im Namen des Vorstandes, als sie die grossen Verdienste des Präsidenten Michel Bawidamann beim Bau des neuen Theaters würdigte. Es sei beeindruckend gewesen, welche Energie, Durchsetzungskraft und Entscheidungsfreudigkeit er als Bauleiter, so könne man das wohl nennen, an den Tag gelegt habe. Es sei für ihn mehr Freude als Belastung gewesen, denn wer könne in der Theaterwelt schon sagen, bei einem neuen Theaterbau entscheidend mitgewirkt zu haben, antwortete Bawidamann.Er selbst ehrte Hanny Fuchs, die fünf Jahre lang zuverlässig die Diogenes-Plakate im Rheintal verteilt hatte. Nachfolgerin wird Maurine Wyss. Und ausserdem: Die Programmverantwortlichen Petra Hoppe und René Wuffli präsentierten das Jahresprogramm 2022/23 mit 28 Gastspielen und Karin Ryffel die erfreuliche Jahresrechnung.

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