20.10.2019

Viele Chancen, aber kein Tor

Heiden und Rebstein holen beim torlosen Remis je einen Punkt. Beiden hätte der Lucky Punch gelingen können.

Von Remo Zollinger
aktualisiert am 03.11.2022
Remo ZollingerNein, ein besonders hochklassiges Spiel war es nicht, das am Samstagabend auf dem Heidener Sportplatz Wies stattfand. Dennoch war es interessant, schon nur wegen der Ausgangslage: Der FC Rebstein, Tabellendritter und seit fünf Spielen unbesiegt, gastierte bei Heiden, das diese Saison noch gar kein Spiel gewonnen hat.Also eine klare Sache? Mitnichten. Im Gegenteil.Die Platzherren zeigten eine äusserst solidarische Leistung, mit der sie sich ihren vierten Punkt 2019/20 redlich verdient haben. Die Gäste hatten wohl mehr Chancen, doch bei fast jedem Rebsteiner Abschlussversuch waren entweder die Beine des starken Nico Boller oder die Hände des jungen Torhüters Simone Lo Bartolo im Weg.Und wenn nicht, scheiterten die Grün-Weissen am eigenen Unvermögen. Besonders Mitte zweiter Halbzeit war das so, als Emre Kocabas und Jeffrey Tobler gute Kopfballchancen vergaben und Luc Sonderegger ins Aussennetz schoss, statt den besser postierten Mitspieler zu bedienen.Auch der FC Heiden hatte mehrere MöglichkeitenObwohl Heiden mehr mit Abwehr- als Sturmaktionen beschäftigt war, hatten auch die Vorderländer ihre Chancen, und diese waren mindestens ebenso reell wie die der Gäste. In der zweiten Hälfte wechselte Heiden-Trainer Ueli Schuler Stürmer Dominik Telenta ein, der nicht nur Physis, sondern auch Torgefahr ins Spiel brachte.Telenta war fortan an fast jeder Offensivaktion der Gastgeber beteiligt. Einmal versuchte er es mit einem Volley, der knapp am linken Kreuzeck vorbeistrich. Dann blieb er, von Denis Bektesi mustergültig lanciert, an Rebstein-Goalie Dominik Roth hängen, ehe Kocabas beim Abpraller ganz knapp vor Ndong Kehl rettete. Dann schoss Telenta in der 88. Minute einen Freistoss aus 18 Metern knapp über das Tor.Die beste Chance hatte jedoch der ebenfalls eingewechselte Michael Müller. Er setzte einen Kopfball nach einer Ecke ganz knapp am rechten Pfosten vorbei. Ein Raunen ging durch die Zuschauer; es war die beste Chance des ganzen Spiels.In der ersten Hälfte war nicht viel losDas Spiel zwischen Heiden und Rebstein fand auf einem erneuerten Sportplatz statt, der nur 90 mal 58 Meter gross ist. Wie erwartet, war die erste Hälfte auch darum eine zähe Sache. Rebstein, besonders die flinken Flügel, die gern etwas Platz vorfinden, fand noch nicht ins Spiel – und versuchten es die beiden Mannschaften mal durch die Mitte, waren da meist einfach zu viele Beine.So gab es in den ersten 45 Minuten nur ganz wenige Chancen, obwohl die oft gespielten hohen Bälle rasch fast den ganzen Platz überbrückt hatten. Doch die Leader in der Innenverteidigung – Boller auf der einen, Sascha Haltiner auf der anderen Seite – blieben die Herren der Lage.Zwei dezimierte Teams punktenUnter dem Strich bleibt beiden Teams ein Punkt. Rebsteins Dominik Eugster sagte: «Keine Mannschaft hat den Sieg verdient.» Aus ihm sprach die Enttäuschung des Favoriten, der sich nicht durchsetzen konnte. Dies liegt nicht nur an der fehlenden Durchschlagskraft, sondern auch daran, dass dem FCR einmal mehr fast eine ganze Mannschaft fehlte und er mit einer taktisch neu ausgerichteten Startelf angetreten war.Doch auch der FC Heiden war dezimiert: Captain Julian Bischoff fehlte ebenso wie Stürmer Laurin Kisters. Dennoch zeigte der FCH, eine funktionierende Mannschaft zu sein. Im Kampf um den Ligaerhalt könnte das noch viel Wert sein.

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