Das Wetter meinte es dieses Jahr mit dem TV Rüthi, Organisator der traditionellen Rhystafette, nicht gut. Am Samstag des Anlasses, dem 31. Mai, regnete es gar nicht mehr so stark. Fünf der sechs Disziplinen wurden problemlos über die Bühne gebracht. Die sechste, das Kajakrennen, musste allerdings abgesagt werden. «Starke Regenfälle am Vortag hatten den Binnenkanal ansteigen lassen», sagte TVR-Präsident Patrick Hasler. Zu stark für ein risikoloses Rennen.
Aber: «Aufgehoben ist nicht aufgeschoben», dachte das OK. «Vor etwa sechs Wochen haben wir entschieden, das Rennen Ende August nachzuholen», sagte Hasler. Denn mittlerweile hat sich auch der Sommer 2024, nach den beträchtlichen Startschwierigkeiten, von seinem ramponierten Ruf erholt, den er sich in seiner zu nassen ersten Hälfte erarbeitete.
Für das Kajakrennen gingen die Anmeldungen anfangs spärlich ein. «Es war mitten in der Ferienzeit», sagte Hasler. «Das Rennen hätten wir jedoch auch mit nur 15 Startenden durchgeführt.» Letztlich meldeten sich sieben Frauen und 35 Männer zum Rennen an, die bei hochsommerlichen 30 Grad und viel Sonne die Distanz von ziemlich genau einem Kilometer unter ihre Kajaks nahmen.
«Man spürt es in den Unterarmen …»
Die Startenden wurden in neun Gruppen von vier oder fünf Personen eingeteilt. Mit einem Abstand von zehn Minuten stiessen sich die Kajakfahrerinnen und -fahrer am Startbalken bei der Kanalbrücke an der Bahnhofstrasse ab. Viele Schaulustige verfolgten die Läufe von der Strecke und den Brücken aus.
Kajakfahren verlangt Tempo, Präzision und Kraft. Teilnehmer Bastian Geisser sagte: «Ganz zum Schluss spürt man es vor allem in den Unterarmen.» Für ein gutes Grundtempo hatte er ein Rezept: «Einmal richtig paddeln und viel Wasser verdrängen bringt viel mehr als wenn man fünfmal nur leicht paddelt.» Es scheint keine schlechte Taktik gewesen zu sein, auf Sieger Luca Büchel verlor er keine halbe Minute. Gut eine Minute fehlten Stephan Kobler: «Ich trieb einige Male auf das rechte Ufer zu. Verfängt man sich im Gras, verliert man einige Zeit.» Dass er an der nächsten Rhystafette dabei ist, ist für ihn eine klare Sache.
Bei den Frauen stand Salome Loher auf dem obersten Podestplatz. Natürlich liess es sich auch der Vereinspräsident nicht nehmen, ins Kajak zu steigen. Hasler verpasste nur knapp einen Platz in der ersten Ranglistenhälfte.
Das OK hatte sich zudem etwas Spezielles ausgedacht: Es gab eine separate Wertung, in der jene Person gewann, die die beiden Läufe mit der geringsten Zeitdifferenz absolvierte.
Geringe Zeitabstände im Präzisionsrennen
Das Resultat war erstaunlich: Lars Göldi war in einem der zwei Läufe nur eine Sekunde langsamer als bei seiner anderen Fahrt. Es blieb erstaunlich: Hinter Göldi klassierten sich nämlich nicht weniger als acht Fahrerinnen und Fahrer, die für den einen Lauf nur zwei Sekunden länger brauchten – minime Zeitabstände, fast wie bei den Profis.
Im Ziel liessen es sich viele nicht nehmen, direkt ins kühle Nass zu springen. Manchmal halt die Rennleitung dafür auch ein wenig nach. An der Festwirtschaft konnten der Hunger und wohl vor allem der Durst gestillt werden. Die nächste Rhystafette findet am Samstag, 17. Mai 2025, statt. Dann wohl wieder mit dem Kajakrennen.
Ranglistenspitzen
Männer: 1. Luca Büchel 6:17 min, 2. Simon Breitfuss Kammerlander 6:22, 3. Roland Baumgartner 6:23, 4. Nino Schnüriger 6:25, 5. Florian Schneider 6:27.
Frauen: 1. Salome Loher 7:01 min., 2. Nadja Lüchinger 7:06, 3. Tina Hahn 7:07, 4. Olivia Loher 7:09, 5. Alina Hollenstein 7:18.
Kleinste Zeitdifferenz: 1. Lars Göldi 1 Sekunde Differenz, 2. Stephan Kobler, Reto Heeb, Arjuna Sinnathurai, Markus Müller, Marie Kollefreth, David Földes, Remo Mattle und Lukas Heeb je 2 Sekunden.
Komplette Rangliste: www.rhystafette.ch.